Weil Braunschweig, Stuttgart, Hamburg, Freiburg und Nürnberg bis zum heutigen Tage mindestens zehn Punkte weniger haben. Bis zum Relegationsplatz sind es gar zwölf. Da sollte es in diesem Jahr drei der genannten Vereine erwischen.
Drei Punkte in sechs Spielen müssten außerdem für Hertha doch noch möglich sein. Vielleicht schon am kommenden Sonntag, 17.30 Uhr. Im Olympiastadion gegen die TSG Hoffenheim. Allerdings ist Hertha zu Hause nicht so gut.
Tolga Cigerci holt sich auf Schalke die fünfte Gelde Karte ab, ist also für ein Spiel gesperrt. Dennoch gibt es Hoffnungsschimmer. Alexander Baumjohann gab in Minute 59 nach langer Verletzungspause (Kreuzbandriss) sein Comeback und Hertha gelang auf Eckball des eingewechselten Ronny durch Sebastian Langkamp ein regulärer Treffer (81.), den Schiedsrichter Perl nicht anerkannte. Außerdem versagte Adrian Ramos völlig frei (13.) vor Torwart Fährmann und hob das Leder aufs Tordach, bevor Obasi (16.) fast im Gegenzug das 1:0 für Schalke erzielte.
Wer solche Chancen nicht reinmacht und das in bestimmter Regelmäßigkeit, der wandere als „Stolperheini“ ruhig nach Dortmund. Fakt ist, dass Ramos der Goalgetter der Berliner ist und in Dortmund garantiert mit besseren Flanken gefüttert wird. Schulz z.B. versuchte sich mitunter als Flankenläufer, leider war keine Eingabe verwertbar. Und Allagui, aber mit Abstrichen auch Ben-Hatira bestätigten, dass Luhukay sie gegen Bayern München auf die Tribüne verfrachtete.
Wenn sich Ramos vor seinem Abgang schon den Titel Chancentod holt, welchen Beinamen verdienen sich denn dann Allagui und Ben-Hatira? Wer sonst könnte ein Tor erzielen? Hoffenheim kassiert so viele Tore wie Hertha, schießt aber fast doppelt so viele (60), ist wieder in Form gekommen, hat aber einen Punkt weniger (35) als Hertha BSC.
Aus vielerlei Gründen dürfte sich der Abwärtstrend der Berliner nicht fortsetzen. Auf Schalke nutzte Hertha die Chance nicht, gegen eine sehr junge, mitunter unerfahrene Truppe von Eigengewächsen mögliche Punkte zu holen – zehn verletzte, nicht einsatzfähige Spieler. Ungewöhnlich von Luhukay, das Team auf sieben Positionen zu verändern. Kritiker werten die Rotation in dieser Größenordnung als Verzweiflungstat. Wenn`s gegen Hoffenheim nicht klappt, zum vorletzten Heimspiel kommt Mitaufsteiger Eintracht Braunschweig. Nur die spielen mit aufsteigender Tendenz eine gute Rückrunde. Da kann sich Hertha nicht erlauben, nach 29 Sekunden im zweiten Durchgang ein Tor wie auf Schalke zu kassieren. Huntelaar besorgte das 2:0 zum Endergebnis.