Berlin, Deutschland (Weltexpress). Vor angeblich 9.430 Zuschauern, bei denen sich der Sprecher in der hohen Halle an der Spree für ihren Besuch bedankte, besiegten die Eisbären Berlin die Iserlohn Roosters mit 4:3 (0:0, 2:1, 2:2).
Rupfen ist alles andere als richtig, denn der Sieg war knapp und hart erarbeitet, zu hart, wenn man den Ausfall des jungen Verteidigers Jonas Müller dazu zählt, der von Abwehrspieler Denis Shevyrin früh gecheckt wurde und zwar an der Bande (12.). Für die einen war das ein normaler Check, für die anderen ein böses Foul mit Verletzungsfolge. Der 22-jährige Müller blieb sekundenlang auf dem Eis liegen. Dann wurde er vom Eis und in die Kabine begleitet. Für den Silbermedaillengewinner von Pyeongchang ging es anschließend ins Krankenhaus.
„Raus die Sau“, forderten Eisbären-Fans in Richtung Shevryn. Als dessen Foul mit zwei Strafminuten geahndet wurde, pfiffen sie und riefen: „Macht euch doch nicht lächerlich.“
Zuvor schlüpfte ein Rooster durch zwei Eisbären-Verteidiger durch und tauchte allein vor Maximilian Franzreb auf, der anstelle des erkrankten Kevin Poulin erneut das Tor hütete (10.). Weil Eisbären-Torhüter Marvin Cüpper immer noch verletzt ist, stand Tobias Anncicka als Ersatztorhüter an der Bande.
Auch zu Beginn des zweiten Drittels liefen die Rooster Tempogegenstöße und ab und auch auch zu zweit gegen einen Berliner (23.). Franzreb hielt, was zu halten war.
Als Justin Florek wegen Beinstellens für zwei Minuten auf die Strafbank musste (26.) durften die Berliner in Übezahl angreifen. Nach guter Vorarbeit von Micki DuPont und James Sheppard traf Jamie MacQueen nach einem Alleingang über die linke Angriffsseite zum 1:0. (27.).
Die Freude über die Führung war noch nicht verklungen, als Florek den Ausgleich erzielte (28.). Louis-Marc Aubry stand nicht nur in dieser Situation zu weit weg vom Gegenspieler und er war nicht der einzige, der an diesem Freitag Distanz statt Nähe wählte.
Als der Berliner Florian Kettemer wegen Hakens zwei Minuten auf die Strafbank musste (33.), wussten die Roosters gegen einen Eisbären weniger nicht mehr anzufangen, also zuvor. Die Begegnung war über weite Strecken wenig sehenswert.
MacQueen war es zu verdanken, dass die Hausherren mit einer 2:1-Führung in die Kabinen gingen, denn er traf erneut nach einem Sololauf, dieses Mal aus dem Zentrum, ins Tor (39.).
Als im letzten Drittel erst Colin Smith mit einem Abstauer auf 3:1 erhöhte (46.) und dann MacQueen zum 4:1 traf (51.), sahen die Gastgeber wie die sicheren Sieger aus.
Beim dritten Tor von MacQueen war Julian Lautenschlager nach seiner Strafzeit wegen Beinstellens (48.) gerade wieder auf dem Eis, aber Dylan Yeo (49.) saß sein Strafe wegen Stockschlags noch ab, die Roostes waren also noch äußerst ungeordnet und wirkten wie ein Hühnerhaufen.
Allerdings war es mit der Ordnung bei den Eisbären auch nicht weit her. Meister Matsumoto traf in Unterzahl für Iserlohn (52.) und machte auch beim dritten Treffer mächtig mit (56.).
Für die Berliner Eisbären mischte der lange verletzte Florian Busch wieder mit, dafür sah Daniel Fischbuch das Spiel aus der Loge.