Hardcore gilt eher als progressive Musik. Anders als beim Hip Hop, rekrutieren sich Musikanten wie Fans meist aus der weißen, eher gebildeten Mittelschicht. Ihre Botschaft setzt eher auf das Hirn. Trotzdem gibt es eine Menge Schablonen, da die Jungs auch gern als harte Burschen rüberkommen wollen, die alle Lebenslagen, inklusive Sexualität und Beziehungen, satt im Griff haben. Machismo ist in der Musik schwer verbreitet, alberne, überkommene Geschlechterklischees sind nicht von der Hand zu weisen. Frau Schulte hat sieben Jahre geforscht. Ihr Buch setzt uns knallhart der Wirklichkeit aus, sie erhellt jeden Winkel und untersucht Geschlecht in Subkulturen auf eine überraschend unterhaltsame Weise.
* * *
Marion Schulze, Hardcore & Gender, Soziologische Einblicke in eine globale Subkultur, 412 Seiten, transcript Verlag, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8376-2732-9, 34,99 Euro (D)