Hätten Sie eine Minute? – Dann nutzen Sie sie zum Ansehen der Ultrakurzfilme „Choreographic Captures“ ab Februar in der Kinowerbung

 

In ganz Europa werden die filmischen Verarbeitungen des Themas Choreographie im Kino zu sehen sein. Am weitläufigsten werden sie in Deutschland ausgestrahlt. Die minimalistischen Kunstfilme haben eine Mission: „Art for those who didn ´t ask for it!“, lautete ihr Motto. Niemand soll umständlich missioniert werden. Die Typen von den Samaritern mit der Spendenbüchse fordern mehr Zeit als die Filme. Nur fünf Minuten. Ehrlich. Länger braucht es nicht, sämtliche Siegerfilme der „Choreographic Captures“ zu sehen. Sechzig Sekunden darf jeder der Clips maximal dauern. Den gesamten Filmmarathon anzusehen, kann hingegen Stunden in Anspruch nehmen. Nur ein Clip wird vor jeder Langfilmvorführung gezeigt. Eingestreut in das gewöhnlich Werbeprogramm, soll der cineastischen Minimalismus die Sehgewohnheiten des Publikums verunsichern. Dem reinen Kommerz wollen die Experimentalfilmer eine künstlerische Aussage entgegensetzen. „Aside“, „Entangeld“, „body trail CCV“, „AR“ und „Vielleicht“ heißen die fünf von einer internationalen Jury ausgewählten Wettbewerbsgewinner.

Menschen liegen wie Restposten in der Stadt, wandern allein durch das Häusermeer oder fragen sich in Gedanken: „Vielleicht?“ Eine gute Antwort auf die Frage, ob das Resultat des Filmprojekts tatsächlich Kunst ist. Wieviel Anklang die Filme des zum zweiten Mal abgehaltenen Wettbewerbs finden, hängt nicht nur von der Aufmerksamkeit der Zuschauer ab. Ungewohnte Perspektiven könnten die Clips gerade dem Massenpublikum öffnen. Bisher nehmen an dem Projekt jedoch hauptsächlich Arthouse-Kinos teil. Obwohl die Kurzfilme den Kinobetreibern kostenlos zur Verfügung gestellt werden, scheint die Sorge groß, das Publikum vor den Kopf zu stoßen. Ab Februar 2010 werden die „Choreographic Captures“ die Werbewelt in den Kinos aufmischen. Es lohnt sich, die Augen aufzuhalten.

www.choreographiccaptures.org

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