Bremen, Deutschland (Weltexpress). Verkehrte Welt an der Weser. Gegen den klaren Außenseiter vom Rhein dominierte Werder und zwar von Beginn an, doch Fortuna Düsseldorf ging dank eines Treffers von Rouwen Hennings (36.) in Führung, die bis zum Pausentee anhielt.
Ömer Toprak hatte zwar in den ersten 45. Minuten alle seine Zweikämpfe gewonnen, sah aber bei zwei, drei Szenen alles andere als gut aus. Die Innenverteidigung des SVW wirkte weder eingespielt noch solide. Die Bremer Abwehr wackelte ein paar Mal heftig. Drei Male reichten der Fortuna aus Düsseldorf für drei Tore. Vielleicht hätte Toprak nach seiner Verletzung, die er sich in der 28. Spielminute zuzog, nicht mehr weiterspielen sollen. Nach der Begegnung fuhr er direkt ins Krankenhaus.
Zuvor gelang Johannes Eggestein der Ausgleich im mit 42.100 Zuschauern ausverkauften Weserstadion (47.), doch der hielt nicht lange. Kenan Karaman brachte Fortuna erneut in Führung (52.). Kaan Ayhan erhöhte und stellte mit seinem Treffer den 3:1-Endstand her (64.).
Hinten eine Schießbude und vorne kein Torschütze
Wenn die Hintermannschaft der Grün-Weißen unter Druck, der für wahr von den Düsseldorfern selten aufgebaut wurde, konfus wirkte, wirkte die Vordermannschaft nicht cool genug. Zwar sprangen nicht nur eine Hand voll großer Gelegenheiten heraus, sondern über ein Dutzend, doch irgendwie fehlte Max Kruse.
Nach 20, 30 Minuten war Schluss mit schnell und druckvoll. Die Düsseldorfer standen kompakt und Bremer bauten behäbiger auf. Es fehlte das Ass im Ärmel. Der unerwartete Rückstand, bei Hennings dem Jiri Pavlenka keine Chance hatte,
Während Fortuna bei seinen Toren Glück hatte, die in einfachen Situationen fielen, fehlte den Bremern vorne Fortune. Davy Klaassen (67.) und andere vergaben Chancen, die sie sich in der Tat erarbeiteten und gemeinsam erspielten, teils kläglich.
Die Elf von Trainer Friedhelm Funkel geriet von Beginn an teils stark unter Druck, hielt diesem aber auch dank eines glänzend parierenden Zack Steffen im Tor stand. Im Kopf und körperlich hielt Fortuna allen Druckphasen, dem Anrennen der Hausherren stand, bis auf das eine Mal, als Eggestein traf.
Yuya Osako und Milot Rashica agierten engagiert, aber unglücklich. Auch Johannes Eggestein hatte bei seinem Tor kein Glück (12.). Er stand im Abseits. Toprak, der von Nuri Sahin wie zu schwarz-Gelben Zeiten bei der Borussia in Dortmund bedient wurde, köpft freistehend am Tor vorbei (18.). Auch der eingewechselte Niclas Füllkrug hatte mit seinem sehenswerten Lattentreffer Pech (88.). Die drei Punkte schenkte Werder her und könnten am Ende für den Einzug in die zweite Europaliga fehlen.
Werder Bremen, der Evergreen der Bundesliga
Ein Trost für die Norddeutschen bleibt: durch das Punktspiel gegen Fortuna Düsseldorf stehen jetzt 1867 Bundesliga-Spiel zu Buche. Das ist Rekord. Der SV Werder Bremen ist nun der Evergreen der Liga und löst den Hamburger SV, der bis dato als Dino galt, mit 1866 ab.
Fortuna startete furios ins zweite Jahr erste Liga. Hennings, Karaman und Ayhan ließen mit ihren Toren Dodi Lukebakio und Benito Raman, die Düsseldorf verließen, nicht vermissen.