,,Auf nationaler Ebene hat Merkel mit dem beschleunigten Atomausstieg und der Energiewende Mut bewiesen. Jetzt ist ihr diplomatisches Geschick gefragt, um auch die UN-Klimaverhandlungen gemeinsam mit andern Staats- und Regierungschefs zum Erfolg zu führen", sagt Martin Kaiser, Leiter Internationale Klimapolitik bei Greenpeace. Erst kürzlich betonte die Kanzlerin in Berlin, dass es die Frage des Klimaschutzes sei, für die man sich mehr einsetzen und kämpfen müsse und die sich noch nicht im allerbesten Zustand befinde.
Einigung in Europa wäre der erste Schritt Richtung Klimaschutz
Der EU-Umweltrat war erst letzte Woche daran gescheitert, sich auf ein Treibhausgas-Minderungsziel von 30 Prozent für Europa bis 2020 zu einigen. Das bisherige Ziel von 20 Prozent entspricht bei weitem nicht mehr den Vorgaben des Weltklimarates. Auch große Teile der Wirtschaft sind unzufrieden. Mehr als hundert europäische Unternehmen sehen eine große Chance in einer klimafreundlichen Green Economy und fordern ein 30 Prozent Klimaschutzziel. ,,Für Europa wäre es ein Motor für Innovation, Arbeitsplätze und nachhaltiges Wirtschaftswachstum", so Kaiser.
Gemeinsam mit den Schwellenländern China, Indien und Brasilien könnte die EU in Durban mit ehrgeizigeren Klimaschutzzielen eine neue, positive Dynamik einleiten – auch ohne die USA. Die zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls ab 2013 müsste dazu zweierlei rechtsverbindlich absichern: Die CO2-Minderungen der Industrieländer, sowie die Zusagen zu Minderungen der großen Atmosphärenverschmutzer wie China und Indien. Noch immer weigert sich die USA, das Kyoto-Protokoll zu ratifizieren und stellt sich gegen ein rechtsverbindliches Abkommen.
Pressemitteilung von Greenpeace e.V., Hamburg, 03.07.2011.