Martin Hoffmann, Intendant der Stiftung Berliner Philharmoniker, freut sich nach der 2009 erfolgreich begonnenen Ausstrahlung der Konzerte via Digital Concert Hall (DCH) über eine weitere Möglichkeit, den Menschen die Musik auch außerhalb des Konzertsaals zugänglich zu machen. Der Medienvorstand Olaf Maninger, Solo-Cellist der Berliner Philharmoniker, stellt fest, das Orchester habe mit der Digital Concert Hall gelernt, wie es seine musikalischen Inhalte mit »größeren Plattformen« und nun auch mit der enormen Reichweite von Google verbreiten kann – ein »Königsweg« der Kunstvermittlung. Maninger verneint die Gefahr, sparbeflissene Politiker könnten damit Musik- und Kunstunterricht ersetzen wollen. Milliarden Menschen könnten über Google »stolpern«, aber die Konzerte müsse man schon im Konzertsaal oder über die Digital Concert Hall genießen. Die müssen allerdings bezahlt werden. Und bei der DCH ist der technische Fortschritt so schnell, dass die Kosten schneller steigen als die Einnahmen. Auf absehbare Zeit wird die Finanzhilfe der Deutschen Bank wohl unverzichtbar bleiben.
Amit Sood, Direktor des Instituts, führt einen Trailer vor, in dem der Zuschauer aufgefordert wird: »Treten Sie ein und steigen Sie mit Sir Simon Rattle auf die Bühne, wo er die großartige Neunte von Beethoven dirigiert.« Ein 360-Grad-Wohlfühlpaket, darunter machen sie ´s nicht. Nach seiner Meinung zum Projekt gefragt, sagt der Manager eines anderen Orchesters: »Googeln wir mal.« Auch die Luft ist tragende Materie.