15 Jahre nach einem unerklärlichen und offiziell als Naturkatastrophe deklarierten Unfall in einem japanischen Atomkraftwerk, bei dem Joe Brody (Bryan Cranston) seine Frau verliert, erkennt der Physiker dieselben Vorzeichen wieder. Zusammen mit seinem Sohn Ford (Aaron Taylor-Johnson), einem Bombenspezialisten der US Army, versucht er der Wahrheit nachzugehen, nichtsahnend, dass bei Bohrungen nach Bodenschätzen ein uraltes Monster geweckt wurde. Ein Monster so gewaltig, dass nur ein noch gewaltigeres Monster es besiegen kann.
Godzilla ist ein Geschöpf der postatomaren Zeit und Regisseur Gareth Edwards zollt diesem Erbe Respekt, sowohl in einer exzellenten Eröffnungssequenz, als auch in der Geschichte selbst. Was ihm hingegen nicht gelingt, ist den B-Movie Charme der alten Echsenfilme, die bereits 1954 die Leinwand heimsuchte, umzusetzen. Edwards hat es sicherlich gut gemeint, aber bei Godzilla ging es noch nie um eine komplexe, tiefgründige Geschichte und es hilft auch nicht, wenn diese ernsthaft mit schwachen Dialogen und blass bleibenden Darstellern vermittelt werden soll. Was außerdem wirklich unverzeihlich ist, sind die grausamen und völlig abrupten Szenenwechsel zwischen den heiß ersehnten und wirklich imposanten Auftritten Godzillas zu den wesentlich langweiligeren anderen Orten des Geschehens. Man möchte vor Frust dem Regisseur das Popcorn an den Kopf werfen – oder die 3D-Brille, denn das 3D lohnt mal wieder überhaupt nicht.
Was Edwards und seinem Special Effects Team um Jim Rygiel (Der Herr der Ringe) allerdings grandios gelingt, sind die Monster und die große Schlacht am Ende des Films. Ohne viel zu verraten, darf man wohl sagen, dass das Herz der meistens Fans dann endlich aufgeht. Hätte man sich nur genauso viel Mühe mit dem Drehbuch gegeben und jegliche Ambitionen in Sachen Ernsthaftigkeit í la Christopher Nolan sein gelassen, dann wäre dies wahrlich ein Godzilla von Film geworden. Oder, wie Ken Watanabes Figur sagen würde: Ein „Godjira“ von Film.
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Godzilla (USA, 2014); OT: Godzilla; Filmlänge: 123 min; Regisseur: Gareth Edwards; Mit: Bryan Cranston, Ken Watanabe, Aaron Taylor-Johnson, Elizabeth Olsen, Sally Hawkins, Juliette Binoche, uvm; FSK: ab 12 Jahren; Kinostart: 15. Mai 2014 (Deutschland).