Darwin, Australien (Weltexpress). Entlang der Stecke stoßen wir auf eine andere häufige Gefahr in dieser Gegend: Vieh auf der Piste. Die großen Weidegebiete im Norden werden von öffentlichen Straßen durchkreuzt, die früher nur aus ein paar Spuren im Sand bestanden, die aber jetzt von immer schwereren Fahrzeugen malträtiert werden. Zäune, die das Vieh von der Straße fernhalten, gibt es nicht – und das führt oft zu bedauerlichen Konsequenzen. Die vielen toten Tiere am Wegesrand bedeuten große Verluste. Eine Umzäunung der riesigen Flächen würde allerdings noch mehr kosten.
Auch Känguruhs werden in großer Zahl überrollt. „Manchmal hüpfen in einer Nacht bis zu 25 Tiere vor den Truck, da kannst du einfach nicht mehr bremsen bei 90 Sachen und 120 Tonnen im Genick“, meint Dough bedauernd und läßt die vier Signalhörner auf dem Dach regelmäßig aufheulen. Die mächtigen Stahlgitter vor dem Kühler sollen den Motor vor Aufprallschäden schützen, denn auf Hilfe kann hier keiner zählen.
Bei Sonnenaufgang liegt ein heller Schimmer über dem Meer aus rosafarbenen Sand: ein Farbschauspiel zunächst in Hellblau und zartem Orange, das sich schließlich von hellem Gelb über leuchtendes Gold zu Pink wandelt, bis der Himmel feuerrot erglüht. Unsere Augen dagegen sehen das anders und wollen zufallen.