„Es geht nicht darum, ob es sich lohnt oder nicht, eine Einheitswährung zu haben“, äußerte der Soros in einem Interview, das am Freitag in der italienischen Geschäftszeitung „Il Sole 24 Ore“ veröffentlicht wurde. „Der Euro existiert, und sein Kollaps würde dem Banksystem einen maßlosen Schaden zufügen. Deutschland steht da eher vor einer scheinbaren, als vor einer realen Wahl”¦ Deutschlands Zögern hat bereits zu einer Zuspitzung der Griechenland-Krise und deren Umwandlung in eine existenzielle Krise für Europa geführt. Nur Deutschland kann die Dynamik der europäischen Desintegration umdrehen.“
Wie Soros weiter ausführte, wird der Europäische Stabilisationsfonds EFSF die Krise der Euro-Zone nicht verhindern können, weil diese Struktur nicht über die notwendigen Finanzressourcen verfüge. Die Schritte der Europäischen Zentralbank, die jetzt die staatlichen Wertpapiere Spaniens und Italiens aufkauft, „sind zwar nützlich, sie lösen aber nicht das Problem“.
„Deutschland und die anderen Länder mit AAA-Kreditrating müssen entscheiden, ob sie bereit sind, ihre Kredite zu riskieren, um Spanien und Italien die Möglichkeit zu bieten, ihre Staatsanleihen zu vernünftigen Zinssätzen zu refinanzieren. Widrigenfalls sehe man Spanien und Italien am Ende unvermeidlich in den Rettungsprogrammen wieder“, betonte er.
„Deutschland und die anderen AAA-Länder müssten einem System zustimmen, das so oder anders Eurobonds vorsehen würde. Widrigenfalls bricht der Euro zusammen.“
RIA Novosti