Beide Teams spielten putzmunter auf
In Lastrup hatte der Siebte der zweiten Liga Nord zwar die ersten Chancen, aber nach schwachem Beginn bekam der BV Cloppenburg das Spiel dann doch in den Griff. "Sollten wir so wie gegen Meppen auch gegen Wolfsburg beginnen, dürften wir sechs Dinger bekommen", hatte die 38-jährige Cheftrainerin Tanja Schulte im Pressepreview verlauten lassen. Ihre Sorge war unbegründet. Ihr Team spielte putzmunter auf und siegte mit 1:0 (0:0) Toren knapp, aber in guter Verfassung. Wer am kommenden Samstag 13 Uhr/live auf Eurosport in der Erstaufstellung gegen den VfL Wolfsburg im Tor der Cloppenburgerinnen stehen wird, weiß nur Chefcoach Tanja Schulte.
Das Rennen ist nicht entschieden
Die bisherige Nummer eins, die Polin Dominika Wylezek, hatte sich zu Beginn des Spiels zweimal auszeichnen können, die in der zweiten Hälfte eingewechselte US-Amerikanerin Anna Sieloff wurde kaum geprüft. Und langjährige Reservetorfrau Barbara do Monte, die im letzten Testspiel nicht zum Einsatz kam, ist ebenso noch im Kader. "Das Rennen ist nicht entschieden", bekundete Trainerin Tanja Schulte, die noch auf die Spielgenehmigung des DFB für die Neuen, Sieloff und Wylezek, wartet. Das für beide Mannschaften als richtiger Härtetest gedachte Spiel entwickelte sich vor allem in der Anfangsphase zu Gunsten des SV Meppen. Die Spielerinnen wirkten wacher, attackierten ihre Gegenspielerinnen früh und schalteten nach Ballgewinnen schnell um. Auf diese Weise erspielten sich die Frauen des SVM einige gute Torchancen, blieben jedoch ohne Torerfolg. In der Folgezeit nahm die Partie weiter Fahrt auf und es kam zu einem offenen Schlagabtausch zwischen den beiden Kontrahenten.
Ein Spiel auf Augenhöhe
Dann Schrecksekunde beim SV Meppen: Nangila van Eyck verletzte sich in der 26. Minute in einem Zweikampf so schwer, dass sie nicht mehr weiterspielen konnte. Für sie kam Joana Beckers ins Spiel. "Dieser unglückliche Zweikampf war für uns die Schlüsselsituation in der ersten Halbzeit, da die Mannschaft etwas den Faden verloren hat und Cloppenburg nun spielbestimmender wurde", analysierte Cheftrainer Tommy Stroot die letzte Viertelstunde vor dem Seitenwechsel. In der Halbzeitpause wechselte der SV Meppen einmal aus. Für Hilde Winters, die ein gutes Spiel auf der linken Seite nach ihrer langen Verletzung zeigte, kam Katharina Altevolmer neu ins Spiel. "Hilde ist schon wieder sehr weit, wir wollen sie jedoch noch nicht überbelasten", so Tommy Stroot weiter. In den zweiten 45 Minuten zeigte sich die SV Meppen-Elf zunächst weiter auf Augenhöhe und ließ dem Erstligisten kaum Raum zur Entfaltung.
Tor des Tages fällt in der letzten Spielminute
Cloppenburg wurde meist über die linke Seite gefährlich, auf der die agile Österreicherin Verena Aschauer wirbelte. Aschauer war an der Vorbereitung der besten BVC-Chance (50.) beteiligt. Marie-Louise Bagehorn spielte den finalen Pass auf Mandy Islacker, die aus kurzer Distanz verzog. In der 60. Minute Doppelwechsel bei den Meppenerinnen. Amelie Krüger ersetzte Heike Freese auf der Doppelsechs und mit Janna Härtel debütierte nach Elisa Senß und Lisa-Marie Weiß nun bereits die dritte B-Juniorin. Sie spielte für Sarah Meiners in der Innenverteidigung und machte ihre Sache gut. Ab der 70. Minute schwanden bei den Blau-Weißen die Kräfte und die Spielerinnen aus Cloppenburg übernahmen das Zepter. Sie drückten auf den Siegtreffer, mussten jedoch bis kurz vor Spielende warten. Ein umstrittener Freistoß aus dem linken Halbfeld in der 89. Minute wurde von einer Meppener Spielerin so unglücklich verlängert, dass eine Cloppenburgerin am langen Pfosten nur noch einköpfen musste.
Im Angriff liegt die beste Verteidigung
"Natürlich ärgert mich die Niederlage, denn ich will jedes Spiel gewinnen, aber am Ende hat man gesehen, dass die Spielerinnen aus Cloppenburg bereits einen Schritt weiter sind als wir in der Vorbereitung. Schließlich haben sie bereits in der kommenden Woche ihren ersten Pflichtspielauftritt", stellte Meppens Cheftrainer abschließend fest. "Unsere Chancen sollten wir in Punktspielen so nicht vergeben", ärgerte sich BVC-Cheftrainerin Schulte auf der Gegenseite. Sorge bereitete ihr auch noch Sofia Jakobsson Zerrung. Erfreut war Schulte über gelungene Kombinationen der Spielerinnen und über den Kopfballtreffer Nina Brüggemanns nach Bagehorn-Flanke kurz vor Schluss. In der Cloppenburger Formation fehlten die verletzte Marta Stobba sowie die Schweizerin Vanessa Bernauer, die Polin Agnieszka Winczo sowie die Deutsche Annabel Jäger, die allesamt für ihre U-20-Nationalmannschaften unterwegs waren. Welche Mannschaft gegen den Champions League Gewinner VfL Wolfsburg spielen wird, kann deshalb nicht nur annähernd erwogen werden. Es ist damit zu rechnen, dass Cheftrainerin Schulte eine andere Formation auflaufen lassen wird, um Wolfsburg zu irritieren. Reinen Defensivfußball wird es wohl von Seiten des BVC nicht geben, da bekanntlich im Angriff die beste Verteidigung liegt.
So spielte der BV Cloppenburg gegen SV Meppen:
BV Cloppenburg: Wylezek (46. Sieloff) – Aschauer, Kirchberger, Wübbenhorst, Löwenberg – Ester (63. Eckermann) , Bagehorn – Brüggemann, Yaren, Jakobsson (44. Rochi) – Islacker (63. Baumann).