Nach fünf Jahren startete der VfL Wolfsburg erneut Zuhause in die neue Bundesliga-Saison. Wie schon im Vorjahr war es wieder Eintracht Frankfurt, das sich als erstes Team in der Volkswagen Arena die Ehre gab. Deutschlands Trainer des Jahres Dieter Hecking freute sich, dass es nun endlich wieder losgeht. „Es ist wie jedes Jahr: Die Ernsthaftigkeit kehrt zurück in die Wettkämpfe, es geht wieder um Punkte, die Anspannung und das Adrenalin steigen wieder.“
1. Halbzeit: Drei Tore in sechs Minuten
Der in dieser Saison mit vier Neuzugängen (Max Kruse, Koen Casteels, Francisco Rodriguez und Carlos Ascues) ausgestattete Pokalsieger, von denen Kruse und Casteels für die verletzten Benaglio und Schürrle von Anfang an spielten, musste außerdem noch auf Gustavo und Jung verzichten. Beide Mannschaften begannen offensiv und erspielten sich Torchancen, wobei die Gäste den Spielaufbau der Wölfe bereits in deren Hälfte störten und lautstark unterstützt von ihren zahlreich mitgereisten Fans im gefüllten Gästeblock den Gastgeber zu Beginn mit gefährlichen Kontern überraschten.
Der Deutsche Vizemeister wurde jetzt stärker und erzielte in der 13.Minute durch Perisic in einem bis dahin ausgeglichenem Spiel die Führung. Das 2:0 (17.) ließ nicht lange auf sich warten. Nur vier Minuten später war es Bas Dost, der den Treffer erzielte.
Doch wer jetzt dachte, das Spiel ist in trockenen Tüchern, sah sich durch den Treffer durch Reinartz nur zwei Minuten später zum 2:1 (19.) eines Besseren belehrt. Die Gäste blieben ihrer Linie treu und spielten weiterhin aus einer kontrollierten Abwehr heraus auf Konter und störten die Wölfe früh beim Spielaufbau. Kurz vor der Pause wurde es auf dem Platz foulbedingt hektischer, doch es passierte nichts mehr.
2. Halbzeit: Wolfsburger verteidigen Halbzeitführung
Die Frankfurter zeigten gleich zu Beginn, dass sie hier etwas mitnehmen wollten. Das Spiel wurde hitziger
und interessanter, es lebte von der Spannung. Die Wölfe drängten auf die Entscheidung und die Gäste auf den Ausgleich. Dieter Hecking brachte Aaron Hunt für den heute unglücklichen Kevin de Bruyne ins Spiel (72.) und kurze Zeit später Träsch für Arnold.
Die Gäste wirkten spritziger in ihren Aktionen, es war den Wölfen anzumerken, dass sie noch nicht voll da waren. Der Ausgleich lag in der Luft (79.). Die Gäste hatten mehr Torschüsse (13:5) und versuchten alles, doch es nutze nichts. Die Wölfe mit 59 % Ballbesitz und 7:3 Ecken gewannen das erste Heimspiel der Saison und behielten die drei Punkte.
Gästetrainer Armin Veh, der das Amt für Thomas Schaaf übernahm, resümierte nach dem Spiel: "Ich denke, dass wir gut angefangen haben und gute Möglichkeiten hatten in Führung zu gehen. Wir haben hinten bei den Gegentoren.com gepennt. Wir konnten nicht ganz öffnen, weil Wolfsburg zu stark ist und mussten abwarten. Leider haben wir nichts geholt, aber es war eine gute Leistung meiner Mannschaft".
Dieter Hecking erwiderte: "Es gibt nichts zu ergänzen, Armin hat bereits alles gesagt. Die Sprechchöre aus einem Fanblock bei der Auswechslung von de Bruyne gehören sich einfach nicht".
Die Zukunft um Deutschlands Fußballer des Jahres Kevin De Bruyne ist immer noch ungewiss. Lt. Bild am Sonntag hat VfL-Sportdirektor Klaus Allofs die Gerüchte befeuert, dass der belgische Superstar die Wölfe noch vor Ende der Transferperiode am 31. August verlassen könnte. "Ich habe mich recht weit aus dem Fenster gelehnt, als ich gesagt habe, Kevin bleibt zu 99,9 Prozent bei uns", sagte er im Interview.
Es bleibt also abzuwarten, ob sich doch noch was bis zum Ende der Transferperiode tut.
Statistikschema:
Tore: 1:0 Perisic (13.), 2:0 Dost (17.), 2:1 Reinartz (19.)
Gelbe Karten: De Bruyne | Zambrano
Gelb/Rote Karten: 0/0
Rote Karten: 0/0
Zuschauer: 29.126
VfL Wolfsburg:
Trainer: Dieter Hecking
Startaufstellung: Casteels – Vieirinha, Naldo, Klose, R. Rodriguez – Guilavogui, Arnold (78. Träsch) – Perisic, De Bruyne (75. Hunt), Kruse – Dost (86. Bendtner)
Reservebank: Grün – Bendtner, Schäfer, Caligiuri, Hunt, Träsch, Knoche
Eintracht Frankfurt:
Trainer: Armin Veh
Startaufstellung: Hradecky – Oczipka, Abraham, Zambrano, Hasebe – Reinartz, Russ (75. Gerezgiher) – Inui (46. Ignjovski), Aigner – Seferovic, Castaignos (83. Waldschmidt)
Reservebank: Lindner – Djakpa, Flum, Gerezgiher, Ignjovski, Waldschmidt, Kadlec