Berlin, Deutschland (Weltexpress). In der CDU scheint es noch den einen oder anderen zu geben, der nicht zu den Gutmenschen und Weicheiern zu gehören scheint, die sich unter Merkel breitmachten. Carsten Linnemann scheint einer davon zu sein. Er gilt als Wirtschaftspolitiker und ist Vizechef der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag.
In der „Welt“ (29.5.2020) wurde unter der Überschrift „‚Aus Kurzarbeitern können viele Arbeitslose werden'“ mitgeteilt, dass Linnemann „die drastischen Prognosen zum Absturz der Konjunktur noch für zu optimistisch“ halte.
Linnemann, von Thomas Vitzthum zu den gewaltigen Summen für das geplante EU-Hilfspaket gefragt, antwortet: „Ich persönlich werde von Tag zu Tag skeptischer. Und da bin ich nicht allein. Der Vorstoß von Angela Merkel (CDU) und Emmanuel Macron war richtig, sie haben den Mehrwert von Europa bei den Hilfen in den Mittelpunkt gestellt. Doch aus Brüssel hört man dazu kaum noch etwas. Ich höre nur Allgemeinplätze wie Digitalisierung und Klimaschutz. Und jetzt höre ich aus Italien, wie sich der italienische Außenminister zu Wort meldet, er freue sich darauf, Steuern zu senken und die entstehenden Haushaltslöcher mit dem europäischen Geld zu stopfen.'“
Jetzt hat sich Linnemann offensichtlicht von Kanzlerin Merkel (CDU) abgewandt und hinter Kanzler Kurz (ÖVP) gestellt. In „Kleine Zeitung“ (6.5.2020) wird unter dem Titel „CDU-Vizefraktionschef auf Kurz- statt auf Merkel-Linie“ darüber informiert. „Ich unterstütze die Position von Sebastian Kurz ausdrücklich“, sagte Linnemann der „Presse am Sonntag“ (7.6.2020).
„Kurz gehe es nämlich im Kern darum, ‚dass die Gelder nicht missbraucht werden, dass sie nicht im italienischen Rentensystem, im französischen Haushalt oder im spanischen Schuldendienst versickern, und dass es dafür auch eine Kontrolle gibt‘, sagte der CDU-Politiker. ‚Den Vorschlag aus Brüssel kann ich in der jetzigen Form nicht unterstützen‘.“
Dass sich die Merkel-Regierung aus den Altparteien CDU, CSU und SPD nicht der Achse der Vernünftigen und Sparsamen (Österreich, Niederlande, Dänemark und Schweden) angeschlossen hat, das ist eine weitere Schande der miesen Merkel-Bilanz für die BRD.
In den Sonnenscheinstaaten der EU gibt es Millionen Reichtumshaushalte, zudem eine Großbourgeoisie, in der es vor Multimillionären nur so wimmelt. Die Italiener, Spanier, Franzosen und so weiter sollen ihre eigenen fetten Kühe melken.