Wie bereits zuvor am Reaktor Nummer 1 sei die Kühlfunktion ausgefallen. Dadurch sei das Kühlwasser zurückgegangen. „Es kann sein, dass es eine geringe Kernschmelze gab“, sagte der Generalsekretär der japanischen Regierung Yukio Edano am heutigen Sonntag.
Möglicherweise, gering … das sind die Wörtchen, mit denen die Verantwortlichen die Gefahr verniedlichen, das Risiko kleinreden.
Beim Reaktor 1 ist "womöglich" die Kernschmelze in Gang. Die Atomsicherheitskommission hat dies zumindest gemutmaßt. Laut japanischer Nachrichtenagentur Kyodo räumte die Atomsicherheitskommission ein, dass der Reaktor teilweise geschmolzen sei – das wäre der erste Fall dieser Art in Japan.
Reaktor 1 soll jetzt mit Meerwasser gekühlt werden, denn trotz der Sofortabschaltung nach dem verheerenden Erdbeben kann die Nachzerfallswärme nicht abgeführt werden, weil sämtiche Kühlsysteme nach und nach ausfielen. Die einen Wissenschaftlicher finden diese Maßnahme, boriertes Wasser zuzuführen, richtig, die anderen sehen das skeptisch, halten jegliche Versuche für Experimente, bei denen man vorher nicht sagen kann, was am Ende dabei herauskommt.
"Es gibt kein erfolgversprechendes Verfahren", sagte Michael Sailer vom Freiburger Ökoinstitut im Fernsehsender Phoenix. "Wir sind jenseits von dem, was beherrschbar ist. Vielleicht nützt es was, vielleicht nützt es nichts."
Bei Greenpeace sieht man die Situation nicht nur skeptisch, sondern warnt vor dem Schlimmsten, weil neben der möglichen Kernschmelze in Reaktor 1 auch in einem weiteren Reaktor des gleichen Kraftwerks das gleiche passieren könnte. Fünf der zehn Reaktoren in den beiden Kraftwerken seien nämlich ohne Kühlung, sagte ein Sprecher unter Verweis auf Informationen aus der Krisenregion. Angesichts der Verkettung unterschiedlicher Ereignisse sei die Lage womöglich außer Kontrolle.
Spiegel-Online informiert darüber, daß die Lage im AKW Fukushima 1 außer Kontrolle geraten sein könnte. Nachdem die Hülle von Reaktor 1, also das Gebäude um den Reaktor, bereits durch eine gewaltige Explosion zerstört worden sei, drohe das derzeit bei Reaktor 3. Die Betreibergesellschaft Tokyo Electric Power (Trepco) versichert jedoch, dass der Schutzmantel von Reaktor 1 nicht beschädigt worden sei. Dann ist doch alles gut, oder?
Mit Material von dpa, Phoenix, RIA Novosti, Spiegel-Online.