Wir verlassen die Werkstatt allerdings ohne Schirm. Denn erstens scheint die Sonne und zweitens kann man in der Getreidegasse unter den so genannten Durchhäusern geschützt gegen Salzburger Schnürlregen schlendern. Oder aber man trifft sich im nahe gelegenen Mozart Café. Im nu kommt man mit den Salzburgern ins Gespräch. Gern erzählen sie von ihrem Mozart. 1756 wurde das Wolferl in der Stadt geboren und ist ihr wichtigster Werbeträger. Und das, obwohl der Musiker sich den Salzburgern gar nicht so verbunden fühlte, wie es die Touristen heute gern glauben. Von Erzbischof Colloredo als Konzertmeister und Hoforganist entlassen, grollte Mozart: "Mir ist ihre sprache – ihre lebensart ganz unerträglich." Den Besucher scheren solche Zwistigkeiten wenig. Er genießt die Mozartkugeln – die echten, handgemachten, aus der Konditorei Fürst – und lässt sich beim Mozart Dinner Concert im Barocksaal des Stiftskellers St. Peter, dem ältesten Restaurant Europas, musikalisch und kulinarisch in vergangene Zeiten führen. Zwischen Zimt-Suppe, Maishendlbrust in der Bertramsoss mit Erdäpfelkrapferl und Waldhonigparfait wie Wolfgang Amadeus es gemocht haben soll, erklingen Melodien des Meisters: aus Don Giovanni, Figaro, Zauberflöte und – unvermeidlich – die "Kleine Nachtmusik".
Wenn im Juli die Festspiele beginnen, dann ist in der Altstadt jeder Platz, jede Straße der Schauplatz eines Spiels. Ein Wochenendtrip lohnt sich auf jeden Fall. Zeit genug, um auch Wolf Dietrichs Bekanntschaft zu machen, jedenfalls die Früchte seiner Arbeit kennen zu lernen. Dem Fürstbischof nämlich hat Salzburg zu verdanken, daß es die erste Barockstadt italienischer Prägung nördlich der Alpen ist. Vor 400 Jahren schuf der Begründer des Salzburger Barocks Raum für Plätze, die heute so typisch sind für seine Altstadt. Es ist, als komme man von einem Saal in den nächsten – fünf sind es, die auch die Kulisse bilden für die Salzburger Festspiele, die 1920 Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt und Richard Strauss ins Leben riefen und seitdem die Stadt in eine große Bühne verwandeln. Der „Jedermann“, das erste Stück der Festspiele, ist bis heute unverzichtbarer Bestandteil eines der hochkarätigsten Musikfestivals Europas. In den letzten Julitagen und im gesamten August gibt es zirka 170 Veranstaltungen. Neben den großen klassischen Opern und Theaterstücken werden auch die bedeutenden Werke unseres Jahrhunderts vorgestellt.
Auskunft:
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Fax ++43/662/88 98 7-32,
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e-mail: tourist@salzburg.info
Das gesamte Opern-, Konzert- und Schauspielprogramm finden Sie unter: www.salzburgfestival.com
Die Salzburg Card
Zum Beispiel 24 Stunden für Erwachsene 22 Euro, für Kinder 11 Euro.
Einmalige Gratiseintritte in alle Sehenswürdigkeiten der Stadt sowie viele weitere Vergünstigungen.
Anreise:
TUIfly oder Austrian Airlines fliegen ab Berlin-Tegel nach Salzburg.