„Ihre Zeit ist aus; wie Ratten laufen sie aus der einen Stadt in die andere“, sagte Gaddafi in einer Audiobotschaft, die vom libyschen Staatsfernsehen verbreitet wurde.
Er nannte die Aufständischen „Verräter ihres Landes und ihrer Religion“ und erklärte, dass sie gemeinsam mit den westlichen Ländern die Verantwortung für die Leiden des libyschen Volkes und für die Zerstörungen der Städte tragen.
Dabei erklärte Gaddafi, er befinde sich nach wie vor in Tripolis und nannte das aktuelle Datum und die Uhrzeit seiner Ansprache. Abschließend rief Gaddafi seine Anhänger traditionsgemäß auf, „nach vorn“ zu schreiten.
Zuvor hatten westliche Agenturen und einige arabische Fernsehsender von Explosionen und einer anhaltenden Schießerei in verschiedenen Teilen der libyschen Hauptstadt berichtet. Laut den Aufständischen bedeute das den Anfang des Kampfes um Tripolis. In Spiegel-Online heißt es heute Morgen: "Truppen der Aufständischen und Soldaten von Diktator Muammar al-Gaddafi liefern sich in der Hauptstadt Tripolis heftige Gefechte."
Laut dem Nachrichtensender Al-Jazeera hatten Hauptädter am Samstagnachmittag einen Aufstand gewagt. Berichten von Einwohnern zufolge forderten die Demonstranten Gaddafis Rücktritt. Gleichzeitig verschicken die Behörden per SMS Aufrufe an die Bevölkerung, „auf die Straßen und Plätze zu gehen und die bewaffneten Agenten zu töten“, hieß es.
Gaddafis Regierungssprecher Mussa Ibrahim sprach im staatlichen TV von "kleinen Auseinandersetzungen" in mehreren Stadtvierteln. Die Kämpfe hätten nur etwa eine halbe Stunde gedauert. "Mittlerweile ist die Situation wieder unter Kontrolle", sagte er. Auch Gaddafis Sohn Saif al-Islam meldete sich im Staatsfernsehen zu Wort und erklärte, die Führung habe "einen langen Atem". "Wir werden uns nicht unterwerfen, wir werden den Kampf nicht beenden", sagte er.
In der ostlibyschen Rebellen-Hochburg Bengasi feiern die Gaddafi-Gegner bereits den Beginn der Befreiung von Tripolis. Geht es nach den Aufständischen, hat für das Gaddafi-Regime die letzte Stunde geschlagen.
Mit Material von Al Jazeera, dpa und RIA Novosti