Im neuen Deutschen Fußballmuseum, das eben nicht in München, Hannover, Hamburg oder Bremen steht, geht es außer um Fußball auch um Kultur. Ab April 2016 wird es Veranstaltungen zur Fußballgeschichte und -kultur geben. Das Kulturprogramm nennt sich ganz anstößig „Anstoß“. Auch Filmvorführungen sind geplant. Das Programm wird museal sieben „Spielfeldern“ zugeordnet, wie „Ballkunst“, „Heimspiel“, „Spielzeit“; drei davon tragen (halb-)englische Namen.
Die Buchvorstellung läuft unter „Globall“-(Player). Das Dortmunder Museum eröffnete im Oktober 2015 und hat die Winterreifen noch nie gewechselt, so jung ist es.
Ein Schiri ist zu Gast. Einer, der auf alles pfeift, gepfiffen hat. 883 Spiele lang!
Während kleine Jungs meist die Namen der Spieler kennen, und größere die Berichte der Boulevardpresse über die Spielerfrauen lesen, bleiben die Schiedsrichter meist im Schatten, im Hintergrund. Dabei werden sie vom Flutlicht genauso angestrahlt und stehen auch nicht hinten. Im Gegenteil, wenn jemand im Mittelpunkt steht, bzw. läuft, dann sind sie es. Aber wer kennt die Namen?
Superreiche Stürmer werden am Rande schon mal dafür kritisiert, dass sie nur vorne herumstehen, ab und zu ein bisschen nach links oder rechts gehen, dann einen Ball vor die Füße kriegen – Tor! Und Ruhm, und Millionen.
Schiedsrichter sind Arbeiter und Juristen zugleich. Sie sind nie laufmüde. Stehen nicht so sehr im Rampenlicht, es sei denn, sie machten etwas falsch – beziehungsweise die Fans (oder die „Nation“) sehen das so. Ein risikoreicher Beruf für Entscheider.
Ballack erhielt von ihm die Gelbe Karte. Michael Ballack, vorn mit großem „Ball“ geschrieben, erhielt viele Gelbe Karten. Von Meier erhielt er jene, die ihm die Teilnahme am WM-Finale 2002 verwehrte. Wer weiß, was im Endspiel passiert wäre ”¦
Bei der Qualifikation zur EM 2004 zog Schiedsrichter Meier durch eine Fehlentscheidung den Unmut rumänischer Fans auf sich. Im Viertelfinale der Europameisterschaft erkannte er ein Tor für England nicht an: Polizeischutz. Dabei gilt der Schweizer Referee als höchst neutral.
Es gab schon mehrfach Zuschauer, die Meier am liebsten ins Museum geschickt hätten. Nun geht dieser Wunsch in Erfüllung:
Am 13. April um 19 Uhr stellt der ZDF-Experte sein Buch „Urs Meier – Mein Leben auf Ballhöhe“ erstmalig der Öffentlichkeit vor. Eintritt für das moderierte Gespräch im Rahmen des Kulturprogramms „Anstoß“: 5,- bzw. 7,- Euro. Ticketauskunft: 0231/ 22 22 19 54
Wer sonst könnte den Bayern jetzt das Wasser reichen. Allein dafür, dass es an der Spitze spannend bleibt, gebührt den Dortmundern schon ein Orden.
Ein Blick auf die Torjägerliste spricht Bände: Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang ist mit 23 auf dem zweiten Platz vor dem bayerischen Weltmeister Thomas Müller mit 19. Wer führt die Liste an: Der umgeflaggte Ex-Dortmunder Robert Lewandowski mit 25. Noch Fragen?
Hinter Aritz Aduriz von Bilbao mit 9 Toren stehen Aubameyang und Villareals Cédric Bakambu mit 7 Treffern zurzeit auf dem 2. Platz der besten Torschützen der Europa-League-Saison 2015/16.
Nach Dortmund guckt man noch aus einem anderen Grund: Neben Mats Hummels laufen bei Ilkay Gündogan und Henrich Mchitarjan 2017 die Verträge aus. Nach dem Auf und Ab in der 1. Bundesliga, dem Herzschmerz beim Trainerwechsel Klopp-Tuchel und Weggang von Lewandowski 2014 ist keine Langeweile in Aussicht.
Der 29. Spieltag im Zeichen von echten und Tabellen-Nachbarn
Die anderen Borussen verloren am Samstag auswärts gegen den FC Ingolstadt 04, der damit den Klassenerhalt so gut wie perfekt gemacht hat. Kurz vor Toresschluss traf Moritz Hartmann in der 87. Minute gegen Gladbach zum 1:0. Der Aufsteiger hatte eine Woche vorher deutlich 3:0 gegen den FC Schalke 04 gewonnen. Ingolstadt liegt damit punktgleich mit Wolfsburg (!) auf Platz 9.
Die Plätze 2-8 fuhren keine große Ernte ein an diesem Wochenende. Hertha BSC holte mit dem 2:2 gegen Hannover 96 nur einen Punkt. Hannover wird der andere wohl auch nicht viel nützen und hat jetzt einen Zähler pro Tabellenplatz: 18. Oder neun Punkte Abstand auf den Vorletzten, Frankfurt.
Wolfsburg und Mainz spielten gegeneinander 1:1. Damit verloren die Niedersachsen zuhause die Initiative für die internationalen Plätze. Wolfsburg gewann gerade in der Champions League gegen Real Madrid, wird aber mittelfristig hauptsächlich im Inland bleiben, wenn es so weitergeht. Vielleicht schlägt das VW-Pech auf die Laune.
Dortmund dagegen spielt jetzt „nur“ in der Europaleague, will da aber erstmal nicht wieder hin; zu sicher der CL-Platz.
Auf den Plätzen 5 bis 7 ist das Gerangel groß. Bei 45 Punkten entscheidet nur die gute alte Tordifferenz über den Rang. Gladbach steht so vor Mainz und Schalke.
Sonntagsspiel: Revierderby
Dort musste Dortmund ran. Im Revierderby traf der BVB mit Kagawa in der 49. Minute zuerst. Die gelbe Freude währte zwei Minuten, dann versenkte Leroy Sané zum Ausgleich und das Stadion badete in blau. Doch schon 5 Minuten später gingen die Besucher mit Ginter wieder in Führung, diesmal 10 Minuten lang, als Hunterlaar einschoss. Danach gab es noch 3 Gelbe Karten für Schalke und in der 72. eine für Durm. 9:1 Ecken, 5:2 Torschüsse und nur halb so viele Fouls wie die Gastgeber reichten dem Tabellenzweiten nicht, um die Führenden aus Süddeutschland anzuknabbern. Auch die Statistik half nicht: Wer weniger Ballbesitz hat (BVB: 48%), soll bessere Siegeschancen im Derby haben. Doch Chancen alleine sind nichts wert.
Die Statistiken dagegen unterschiedlich viel. Statt guter drei gelber Karten im Derbydurchschnitt gab es acht. Das ist nicht die Art von Gelb, die Dortmunder froh macht.