Die Marschroute für die Hauptstadthandballer vor dem Spiel war klar: „Um einen Europapokalplatz zu erreichen, müssen wir gewinnen. Ein Punktverlust wäre fatal, deshalb müssen wir voll konzentriert in das Spiel gehen“, sagte Sportkoordinator Volker Zerbe.
Vor 8.569 Zuschauern in der sehr gut gefüllten aber nicht ganz ausverkauften Berliner Max-Schmeling-Halle gewannen die Hauptstädter in ihrem Fuchsbau klar mit 34:28 (19:12) und holten sich durch den ersten Sieg in der Bundesliga-Rückrunde gegen die Bergischen Löwen ihren fünften Tabellenplatz zurück. Dieser Sieg war enorm wichtig, denn nun folgen drei Auswärtsspiele gegen die Rhein-Neckar Löwen, den SC Magdeburg und die TPSG Frisch Auf Göppingen hintereinander.
Als Taktik für die Begegnung mit dem BHC gab Erlingur Richardsson vor allem das Spiel über den Kreis vor: „Der Bergische HC spielt eine offensivere Abwehr, dann ist natürlich mehr Platz, auch öfter über den Kreis zu spielen. Aber wir müssen aufpassen, dann sind die Pässe natürlich auch länger.“ Petr Stochl sah den Vorteil der Löwen in ihrem mannschaftlichen Zusammenhalt: „Ihre größte Stärke ist, dass sie zusammen spielen, sie sind eine Mannschaft. Das wird für uns natürlich nicht einfach, denn wenn eine Mannschaft einzelne gute Spieler hat, ist es einfacher, sich auf sie vorzubereiten. Ich bin sicher, sie werden zusammen als Mannschaft kämpfen.“
Die Berliner begannen mit einem starken Silvio Heinevetter im Tor, der die Gäste aus dem Bergischen Land mit seinen tollen Paraden verzweifeln ließ. Dazu kam eine geschlossene Mannschaftsleistung der Füchse, bei denen mit Zachrisson, Nenadic und Elisson gleich drei Spieler fünf Tore zur 19:12 Halbzeitführung beisteuerten.
Der BHC, der nach einem Sieg über GWD Minden im Viertelfinale erstmals in der Vereinsgeschichte im „Final Four“ des DHB-Pokals steht, begann in der zweiten Hälfte konzentrierter und versuchte durch lang vorgetragene Angriffe das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Plätzlich kamen die Gäste auf vier Tore heran (28:24, 52.).
Doch die Füchse ließen mit ihren heutigen Topscorern Eliasson und Nenadic (je 8 Tore) trotz einiger Nachlässigkeiten nichts mehr anbrennen. Nur Neuzugang Lindberg, der mit einer 84-Prozent-Siebenmeter-Quote aus Hamburg kam, verwarf seinen Siebenmeter und ist bei den Berliner offensichtlich noch nicht richtig angekommen. Das wird bestimmt noch besser.
Nach der Partie erklärte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning: "In der ersten Halbzeit haben wir das gut gelöst, da hat es uns der Bergische HC auch relativ einfach gemacht. Aber dann haben sie Druck gemacht. Momentan schaffen wir es nicht, die Gegner einfach mal zu überrennen. Das war mir in der zweiten Halbzeit ein bisschen zu viel Schonkost und ein bisschen zu wenig Ausstrahlung. Ansonsten hatten wir ein paar schöne Aktionen, damit können wir sehr zufrieden sein und am Ende haben wir dann nochmal auf sechs Tore erhöht."
Torschützen: Elisson (8), Nenadic (8), Zachrisson (6), Vukovic (5), Nielsen (3), Wiede (2), Drux (1), Gojun (1)