Jammern auf hohem Niveau
Angesichts der Kölner Probleme im Saisonendspurt und dem eigenen sicheren Erfolg erscheinen die mahnenden Worte von Cheftrainer Dieter Wendling als Jammern auf höchstem Niveau. „Obwohl wir überlegen waren und unsere Chancen hatten, war ich mit der zweiten Halbzeit nicht zufrieden“, sagte Dieter Wendling. Während er den Spielaufbau lobte, ärgerte Sands Coach über die Chancenverwertung sowie das Agieren im gegnerischen Strafraum: „Das war schon fast grob fahrlässig.“ Auch Co-Trainerin Claudia von Lanken forderte einen konsequenteren Abschluss: „Da muss man eben auch mal energischer und fester abschließen.“ Beide sehen gegen Mannschaften, die Sand spielerisch nicht so fordern, eher ein Konzentrationsproblem.
Es fehlte Präzision beim Abschluss
Würzburg tauchte in der ersten Halbzeit einmal ernsthaft vor Sands Torfrau Mallori Lofton-Malachi auf, nachdem Sand im Spielaufbau den Ball verlor. Doch die US-Amerikanerin klärte gegen die frei vor ihr auftauchende ETSV-Spielerin mit dem Oberschenkel. Ansonsten herrschte im Sander Kühnmattstadion weitgehend Einbahnstraßenverkehr. Würzburg wurde in der eigenen Hälfte eingeschnürt und Angela Migliazza überwand nach einer abgewehrten Sander Ecke von der Strafraumgrenze aus die etwas weit vor dem Tor stehende Andrea Dänzer mit einem Heber zum frühen 1:0 (7.). In der Folge fehlten die Präzision und Konzentration beim Abschluss.
Ballstafette Veth, Hanebeck und Meyer
Rebekah Stott und Isabelle Meyer hatten den Ausbau der Führung auf Kopf und Fuß, bevor Stott nach einer Flanke von Meyer aus acht Meter zum erlösenden 2:0 ins Würzburger Tor köpfte (33.). Kurz vor der Halbzeitpause hatte Anne van Bonn freistehend den dritten Sander Treffer auf dem Fuß, zog aber nach Vorlage von Ilaria Mauro weit über das Tor. Sie war es auch, die den Ball zu Beginn der zweiten Halbzeit aus zwölf Meter knapp neben den Pfosten setzte. In der Folge häuften sich die Sander Chancen, zuerst ohne Erfolg. Unmittelbar nach der Einwechslung von Christine Veth für die angeschlagene Ilaria Mauro dann doch der dritte Sander Treffer. Veth leitete den Ball zu Patricia Hanebeck weiter, die im Strafraum flach auf Isabelle Meyer quer legte.
Gut gerüstet für kommende Auswärtsaufgaben
Die Schweizerin erzielte aus der Bedrängnis das 3:0 und stellte damit den frühen Endstand sicher (57.). In der Folge verhinderte Torfrau Andrea Dänzer, die nicht nur einen Kopfball von Veth mit der Hand von der Linie kratzte, einen deutlicheren Sieg. Nicole Kreußer klärte einen Schuss von Jeanne Haag auf der Linie, den Nachschuss von Meyer bekam Dänzer zu fassen. Ebenso einen Schuss von Migliazza nach Eckball Sand. Christine Veth scheiterte letztendlich noch am Pfosten des Würzburger Tores. Für den SC Sand gilt es nun, die kommenden Auswärtsaufgaben in Wörrstadt und bei der Reserve des FC Bayern München konzentriert anzugehen. Bei sechs Punkten aus den zwei Spielen würde schon ein Unentschieden gegen Köln reichen, um zwei Spieltage vor Schluss Meisterschaft und Aufstieg in die erste Liga zu feiern.
So spielten sie im Sander Kühnmattstadion:
SC Sand – ETSV Würzburg 3:0 (2:0)
SC Sand: Lofton-Malachi; Scurich, Wendlinger, Haag, Stott, Migliazza, Hanebeck, Isabelle Meyer, van Bonn, Zirnstein, Mauro (56. Veth) – Trainer Dieter Wendling
ETSV Würzburg: Dänzer; Utz, Röding, Kreußer, Daniela Hofmann, Hahn (63. Desic), Koch, Ansmann (74. Ludwig), Löhr, Damm, Beuschlein (46. Böck). – Trainer Christian Breunig
Tore: 1:0 Migliazza (7.), 2:0 Stott (33.), 3:0 Isabelle Meyer (57.)
Schiedsrichterin: Angelika Söder (Schwarzenbruck).
Zuschauer: 260.