Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen
Nicht überschwänglich, aber durchaus zufrieden haben die Frauen des SC Sand am Sonntag auf der Rückfahrt vom Auswärtsspiel beim VfL Bochum das Unentschieden von Verfolger 1. FC Köln in Niederkirchen gefeiert. Der Ausrutscher des einzigen Konkurrenten um Meisterschaft und Aufstieg ist aber auch eine Warnung, keinen Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. „Diese Warnung haben wir schon in der Vorrunde beim Unentschieden in Würzburg erhalten", weiß SC-Cheftrainer Dieter Wendling, dass seine Elf die Spiele nicht auf die leichte Schulter nimmt. Jedes Spiel ist wie ein Endspiel zu bestreiten, da sich einige Gegner gegenüber der Vorrunde verbessert haben und andere im Abstiegskampf mit letztem Einsatz agieren.
Auf des Messers Schneide
Am Sonntag kommt mit dem 1. FC Saarbrücken eine Mannschaft nach Sand, die immer wieder gute Spielerinnen an die Teams der ersten Liga abgeben muss, aber aus einem anscheinend unerschöpfbaren Reservoir an Nachwuchskräften schöpfen kann. Jede Saison gehören die Saarländerinnen zu den Topteams der Liga und haben es Sand auch beim 2:0-Hinspielerfolg lange schwer gemacht. „Die Begegnung stand lange auf Messers Schneide und wir müssen versuchen, das Spiel zu kontrollieren und den Gegner nicht zur Entfaltung kommen zu lassen", sagt Dieter Wendling. Ein besonderes Augenmerk ist auf den Angriff mit Sarah Schatton und Jacqueline De Backer gerichtet, die zu den zwölf besten Torjägerinnen der ersten und zweiten Liga gehören.
Ex-Frankfurterin Sarah Schatton schoss schon zwölf Saisontore
Die 26-jährige gebürtige Berlinerin Sarah Schatton begann ihre Karriere in der Saison 2005/06 beim FSV Frankfurt, für den sie in ihrer Debütsaison in 21 Saisonspielen auflief. Danach wechselte sie zum Lokalrivalen 1. FFC Frankfurt, kam dort aber zunächst nur in der Reservemannschaft zum Einsatz. Im Vorfeld der 2. Runde des UEFA Women’s Cup 2008/09 wurde Schatton von Günter Wegmann erstmals in den Kader der ersten Mannschaft des 1. FFC berufen und erzielte im Spiel gegen den norwegischen Vertreter Rí¸a IL umgehend zwei Treffer. Im November 2008 rückte sie endgültig in den Bundesligakader Frankfurts auf, wo sie bis zum Saisonende auf elf Einsätze kam. In der Saison 2009/10 kam Schatton hingegen nicht zum Einsatz und wechselte schließlich zum 1. FC Saarbrücken, dem sie auch nach dem Erstligaabstieg im Sommer 2011 treu blieb. Im Auswärtsspiel beim abgeschlagenen Schlusslicht TuS Wörrstadt erzielte Sarah Schatton unmittelbar nach ihrer Einwechslung das Tor des Tages zum 1:0. Es war ihr zwölfter Saisontreffer. Mit dem Erfolg festigte die Mannschaft den dritten Tabellenplatz.
Jacqueline De Backer spielte schon mit 15 Jahren 1. Bundesliga
Die 19-jährige Jacqueline De Backer begann bereits als Dreijährige beim VfB Luisenthal mit dem Fußballspielen und wechselte als D-Jugendliche in die Jugendabteilung des 1. FC Saarbrücken. Im Alter von 15 Jahren gab sie am 13. Dezember 2009 bei der 1:5-Niederlage gegen den 1. FFC Turbine Potsdam ihr Erstligadebüt für Saarbrücken, als sie in der 82. Minute für Cynthia Uwak eingewechselt wurde. Ihr erster Bundesligatreffer gelang ihr am 13. Februar 2011 beim 2:2-Unentschieden gegen den Herforder SV. Am Ende der Saison 2010/11 stieg sie mit Saarbrücken in die 2. Bundesliga ab, konnte sich in der Folgesaison aber mit 13 Treffern in 22 Spielen unter den besten Torschützinnen der 2. Bundesliga Süd platzieren. De Backer nahm im Juli 2010 mit der deutschen U-16-Nationalmannschaft am Nordic Cup teil, wo die Mannschaft nach einer Finalniederlage gegen die USA Platz zwei erreichte. Mit den U-17-Juniorinnen belegte sie 2011 Platz drei bei der Europameisterschaft in Nyon, blieb dort jedoch ohne Turniereinsatz.
Anne van Bonn meldete sich zurück
Zum ersten Mal in der Rückrunde kann der Sander Coach mit einem kompletten Kader planen. Sowohl Anne van Bonn als auch Sinah Amann meldeten sich nach Verletzungen zurück. Nach dem Spieltag legt die Liga eine dreiwöchige Pause ein. Zuerst sind Länderspiele angesetzt, danach findet das Halbfinale im DFB-Pokal statt. Während die Auswahlspielerinnen unterwegs sind, wird das Training auf das Spiel beim Erstligisten 1. FFC Frankfurt normal fortgesetzt. Da zu viele Spielerinnen unterwegs sind, sieht Dieter Wendling keinen Sinn darin, in dieser Zeit noch ein Testspiel zu bestreiten.