Ganz so schlimm wurde es allerdings nicht, denn es ist gute Frankfurter Tradition, auch bei solchen Anlässen die Bodenhaftung nicht zu verlieren. So gab es natürlich den obligaten roten Teppich, aber über diesen schritt am Freitag Abend nicht eingeflogene Prominenz, sondern Frankfurter Sportlerinnen und Sportler, darunter erfreulich viele Behindertensportler, Vertreter der Sportvereine und natürlich auch der Sponsoren, deren Unterstützung das breite Sportangebot in Frankfurt, aber auch die Durchführung dieser Gala ermöglicht. Und der gelungene Abend wurde auch von keiner teueren Eventagentur, sondern von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sportamtes organisiert. Der Erlös des Abends und der Tombola fließt an die Frankfurter Sportstiftung, die nicht nur die Vereine mit Geräten und Trainingsmöglichkeiten versorgt, sondern auch die Sportler in der Bewältigung von Alltagsproblemen unterstützt, was vor allem für Sportlerinnen und Sportler mit Migrationshintergrund von Bedeutung ist.
Im Rahmen dieser Gala wurden Sportlerinnen und Sportler für ihre Leistungen und Verdienste im vergangenen Sportjahr geehrt, die für einen Frankfurter Verein starten oder ihren Wohnsitz in Frankfurt am Main haben. Rechtzeitig vorher, im Zeitraum vom 1. Oktober bis 15. November 2012, wurden interessierte Frankfurterinnen und Frankfurter aufgerufen per Online-Voting ihre Stimme für ihren Favoriten unter den Nominierten abzugeben.
Für den sozialen Aspekt des Sports und seine Breitenwirkung steht der Sportpreis „Sport kennt keine Grenzen“. Er wird seit 2006 alle zwei Jahre verliehen als Anerkennung und Würdigung eines Engagements, das mit vorbildlichen Beispielen zeigt, wie Grenzen durch und im Sport überwunden werden. Die Preisträger dieses Jahres waren „infrau e.V.“, ein Verein, der sich der Beratung und Betreuung von Mädchen und Familien mit Migrationshintergrund vor allem durch Angebote von Schwimm- und Fahrradkursen verschrieben hat, den „Flying Bananas“, die das Trampolinspringen in die Kindertagesstätten bringen und der S.G. Bornheim 1945 e.V. Grün-Weiss“.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Berücksichtigung des Behindertensportes. Erfreulicher Weise, so betonten mehrere Redner, findet dieser inzwischen auch in den Medien angemessenere Berücksichtigung, wie die umfangreiche Berichterstattung zu den Paralympics in diesem Jahr belegt. Geehrt wurden als Behindertensportlerinen des Jahres: Heike Friedrich, Anne Brießmann, Maria Kühn (Rollstuhlbasketball, Mainhatten Skywheelers) und als Behindertensportler des Jahres: Thomas Brüchle (Rollstuhltischtennis, RSC Frankfurt)
Als Sportlerin des Jahres: wurde mit einem „Riesen-Bembel“ (traditioneller Frankfurter Apfelweinkrug) Betty Heidler (Leichtathletik, LG Eintracht Frankfurt) geehrt und als Sportler des Jahres: Pascal Behrenbruch (Zehnkampf, Eintracht Frankfurt e.V).
Zum Ende der Veranstaltung gab es doch noch einen gewissen „Glamour-Faktor“, als die Eintracht Frankfurt zur Mannschaft des Jahres gekürt wurde. Zum Leidwesen der Gäste musste aber der Präsident Fischer als Vertreter der Mannschaft genügen, denn diese hatte am Folgetag das Spiel gegen den FC Schalke 04 und da wäre die Teilnahme an einer Gala kontraproduktiv gewesen.