Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Rund drei Dutzend Schiffe mit Flüssigerdgas befinden sich in Gewässern vorn Häfen von Staaten, die bei der EU-Bürokratur mitmachen. Sie werden mit einer Geschwindigkeit von zwei, drei bis maximal fünf Knoten gefahren, wenn sie nicht vor Anker liegen.
Warum wohl? Weil die Preise derzeit sinken, so lautet eine Antwort. Erst wenn die Preise für Flüssigerdgas wieder steigen würden, dann würden diese Schiffe in die Häfen gefahren, festgemacht und entladen.
Kenner und Kritiker wissen, daß die Preise Tagespreise sind.
Ein anderer Grund für den Stau ist der, daß keine freien Liegeplätze zum Entladen zu finden seien, lautet eine andere Antwort. Nicht nur im Norden Europas, beispielsweise in der Nordsee, sondern auch im Süden und also vor allem im Mittelmeer warten Schiffsmannschaften auf das Entladen an LNG-Terminals.
Hier und dort werden mündliche und schriftliche Erklärungen über die außergewöhnlichen Betriebssituationen gegeben. Lohnarbeiter des spanischen Gasnetzbetreiber Enagas teilten schon vor Tagen mit, daß aufgrund von Überkapazitäten möglicherweise LNG-Ladungen zurückgewiesen werden müßten. Vor dem VK oder den Vereinigten Niederlanden sieht die Situation nicht anders aus.
Daß die Strategie des Ausharrens clever ist und smart, das wissen Kenner und Kritiker. Das liegt auch daran, daß Anlagen ausgefallen sind und die VS-Anlage Freeport geschlossen wurde. Wer über die nötige Flexibilität im Verschiffungsportfolio verfügt, der kann entsprechend spekulieren und mächtig gewaltige Profite machen.