Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die SPD hämmert auch unter Martin Schulz an der Grabplatte der Großen Koalition (GroKo), die sich seit Jahren über die Bundesrepublik Deutschland (BRD) legt wie ein Tuch über Tote. Von Posten und Penunzen im politischen Berlin kann diese vor allem in den Jahren unter Gerhard Schröder heruntergekommene SPD, die soziale Errungenschaften der Arbeiterbewegung kürzt wie Bundesbürger mit Rentenansprüchen die Grünflächen ihrer Klein-Versailles-Gärten, und schneller in Angriffsgriege wie den gegen Jugoslawien zieht, gerne auch mit der olivgrünen Bündnis-90-Partei, als Großvater den Rückzug aus Russland antrat.
Martin Schulz hält mal wieder seinen Mantel in den Wind
Nachdem Martin Millionario mit 100 Prozent der Stimmen zum Kanzlerkandidat der SPD gekürt wurde, sucht der Funktionär, der sein Geld in Brüssel gemacht hat, sein Glück statt in Würselen nun in Berlin. Der Gernegroß der immer kleiner werdenden SPD, der aus dem Wahlkampf mit Aufrufen wie „Ruft doch mal alle Martin“ bekannt wurde, ist auch nach dem Wahldesaster Ende September immer noch deren Vorsitzender.
Als solcher traf er sich mit dem Schröder-Gehilfen Frank-Walter Steinmeier, der beim Stühlerücken in Berlin den des Bundestagspräsidenten abbekam. Eigentlich sollte er endlich die Finger von Politik lassen und nur noch Hände schütteln. Eigentlich, aber die Merkel-Regierung hat abgewirtschaftet.
Bei diesem wie Armani-Gerhard guten, alten Gnossen der Bosse, dem neuen Geist im Schloss Bellevue mit ruhender SPD-Mitgliedschaft, soll es laut Schulz einen „dramatischen Appell“ gegeben haben, „weil man nicht einfach zu Neuwahlen kommen kann“, erklärte Schulz vor versammelter Presse heute im Willy-Brandt-Haus in Berlin.
„Wir haben keine Staatskrise“
Zwar sprach er auch davon, dass es weder eine Staatskrise gebe, noch Angela Merkel nicht Bundeskanzlerin sei, schließlich hätte die BRD „eine geschäftsführende Regierung“, richtig, an der neben CDU und CSU auch die SPD beteiligt ist, weswegen sie auch GroKo genannt wird, doch von einer Krise der SPD schwieg er.
Schulz legte das Leichentuch auch über die Erneuerung der SPD und schwieg beredt. Allerdings sprach er davon, nicht nur lange mit Steinmeier gesprochen, nein, auch acht Stunden mit Funktionären der SPD in deren Hauptquartier. Dann verkündete er das Ergebnis.
Ficke mich, wer kann
So sagte Schulz das nicht, aber er versprach ein „Weiter so“ und zwar „in welcher Form und Konstellation auch immer“. „Die SPD werde in der geschäftsführenden Bundesregierung weiterarbeiten“, erklärte er vor klickenden und laufenden Kameras.
Er deutete weitere vier Jahre GroKo an, denn er und die SPD wollten „keine Obstruktion, um der Obstruktion willen“ betreiben. Damit widersprach er sich beziehungsweise seinen Worten Wochen zuvor, als er eine GroKo nach der von der SPD versauten Bundestagswahl Ende September immer wieder vehement ausschloss.
Dass Martin Schulz seinen Mantel erneut in den Wind hängen und die von ihm geführte SPD den Arsch hochhalten würde, das war nicht nur erwartet, das war befürchtet worden. Das ist sie, die: Neue Ziellosigkeit der SPD nach dem Gespräch zwischen Buchhändler und Bundespräsident.
Dass er sich das „Weiter so“ in der GroKo von „den Mitglieder unserer Partei“ absegnen lassen wolle, das versprach Schulz heute.