Eine vielleicht etwas gewagte Vorhersage?- Denn mit dem gleichaltrigen Partner Thomas Kaczmarek, beide seit dieser Saison das Beachvolleyball-Duo des Hallen-Champions BR Volleys, hatte der gebürtige Norddeutsche zumindest international im Schatten der Paare Jonathan Erdmann/Kay Matysik (VCO Berlin), Alexander Walkenhorst/Stefan Windscheif (Solingen) und auch der Vorjahrs-Meister Markus Böckermann/Mischa Urbatzka (Hamburg) agiert.
Wobei Starts auf der Welttour nicht frei Haus geliefert werden. Der Verband darf maximal vier Paare dafür melden. Fuchs/Kaczmarek, einst U 18-Welt -und U23-Europameister, aber dann auf getrennten Wegen, wurden im Vorjahr bei der WM in Stare Jablonki lediglich 37. Nach Olympia 2012 durfte Fuchs an der Seite des Olympiasiegers Julius Brink ein paar Turnier bestreiten, aber diese Kombination war mäßig erfolgreich und wurde wieder getrennt.
Dass der Optimismus des athletischen Power-Angreifers Fuchs (bepackte 2,03 m) dennoch nicht aus der hohlen Hand kam, bestätigte sich bem 16-er Turnier im deutschen „Wimbledon des Beachvolleyballs“.
Böckermann/Urbatzka blieben, an vier gesetzt, auf Rang fünf hängen. Walkenhorst/Windscheif, zuvor von Fuchs/Kaczmarek 2:1 niedergerungen, mussten sich nach Aufgabe wegen Rückenproblemen von Windscheif gleichfalls mit Platz fünf bescheiden. Die an sechs gesetzten BR Volleys kämpften sich ohne Niederlage ins Endspiel am Sonntagnachmittag gegen ihre Hauptstadt-Trainingspartner Erdmann/Matysik.
Wie schon die Woche zuvor beim Grand Slam in Stare Jablonki (Polen) – dort 25:23, 23:1 – gab es wiederum in der Ahmann-Hager-Arena (benannt nach dem deutschen Bronzeteam 2000 bei Olympia in Sydney) ein Duell auf Augenhöhe. Das favorisierte Meisterpaar von 2012, Erdmann/Matysik (zuvor zum zweiten Mal als Beachvolleyballer des Jahres geehrt), gewann den ersten Durchgang 21:19, unterlag mit dem gleichen Ergebnis im zweiten Satz.
Im entscheidenden dritten Satz brachten die etwas frischer wirkenden und emotional stärker engagierten Underdogs die enge Führung bis zum 14:12. Zwei Matchbälle vermochten die Außenseiter nicht zu nutzen. Nervenflattern hier und dort. Matchball Nummer drei wehrte Erdmann mit einem Brachial-Schmetterball ab. Von ihm ein folgender direkter Blockpunkt bescherte den Neunten der Weltrangliste den ersten Siegball. Die 6000 in der ausverkauften Arena standen. Abgewehrt. Dann zweiter Matchball – Erdmann schlägt auf, hastet nach vorn und blockt den finalen Angriffsversuch von Kaczmarek zum 18:16 und 2:1-Erfolg!
„Ein harter Kampf, der uns alles abverlangt hat“, meinte Jonathan Erdmann, mit 26 acht Jahre jünger als Matysik und der ausschlaggebende Finalprotagonist. „Es ist unser Anspruch, als Nummer eins des Verbandes auf internationalem Terrain dies auch bei den Meisterschaften vor den Fans zu bestätigen.“ Dass dem einstigen Welt- und Europameister im Nachwuchs dann die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler (MVP) der Meisterschaften überreicht wurde, war nach seiner großartigen Final- Vorstellung nur logisch.
Das Bruderduell um Platz drei entschieden Sebastian Dollinger/Lars Flüggen (Hamburg) gegen das Perspektivduo Armin Dollinger/Clemens Wickler (Köln/Berlin/Bad Tölz) zu ihren Gunsten.