Es seien die USA und die NATO, die die UN-Friedensbemühungen im Bosnienkrieg „systematisch“ untergraben haben, was zur Einnahme von Srebrenica durch die Serben und zu Massenerschießungen geführt habe, so Rose in einem Beitrag in Financial Times.
Die Belagerung von Srebrenica gilt als die blutigste Seite des Krieges in Bosnien-Herzegowina (1992-1995). Nach der Einnahme der Stadt durch die Armee der Republika Srpska unter der Führung von Ratko Mladić wurden dort im Juli 1995 tausende Moslems – vor allem Männer – getötet. Die UN-Gerichte stuften dies als Völkermord ein.
Michael Rose hatte 1994 die UN-Friedenstruppe (UNPROFOR) in Bosnien-Herzegowina befehligt. Wenn die NATO-Truppen 1992 in Bosnien-Herzegowina einmarschiert wären, wozu der damalige (bosnische) Präsident Alija Izetbegovic aufgerufen hatte (”¦) hätte es das Massaker wahrscheinlich nicht gegeben, so Rose in seinem Zeitungsbeitrag.
Nachdem die UN-Truppen in Bosnien-Herzegowina eingesetzt worden seien, haben die NATO und die USA die Friedensbemühungen laut Rose „systematisch“ untergraben, indem sie das Waffenembargo gegen Jugoslawien verletzten sowie die bosnischen Moslems ausbildeten. Dies habe bei den Moslems die „falsche Hoffnung“ aufkommen lassen, dass sie die verlorenen Gebiete mit Waffengewalt zurückerobern könnten.
Die USA und die NATO, nachdem sie das Vertrauen zur UN-Mission zerstört hätten, seien nicht in der Lage gewesen, die Situation aus der Luft unter Kontrolle zu halten. Dies habe zu einem Zerfall der UN-Mission im Jahr 1995 geführt und General Ratko Mladić zur Offensive auf Srebrenica provoziert.
RIA Novosti