Kabul, Afghanistan (Weltexpress). Die „DW“ (29.4.2020) teilt unter dem Titel „Mehrere Tote nach Anschlägen in Afghanistan“ über den Dauerkrieg am Hindukusch mit, dass „bei einer Reihe von Anschlägen in der afghanischen Hauptstadt Kabul … mindestens drei Menschen getötet und viele weitere verletzt worden“ seien, aber „auch in den Provinzen“ würde „der Konflikt gewaltsam“ weitergehen.
Zum Krieg in den Provinzen heißt es in „Kleine Zeitung“ (1.5.2020) unter der Überschrift „Mutmaßlicher Taliban-Angriff in Afghanistan – 13 Tote“, dass „bei einem mutmaßlichen Taliban-Angriff … in der Nacht auf Freitag in der nordafghanischen Provinz Balkh 13 Sicherheitskräfte getötet worden“ seien. „17 weitere wurden nach Angaben von Provinzräten bei der Attacke der militant-islamistischen Gruppe im Bezirk Zari verletzt. Die Taliban bekannten sich zunächst nicht zum Angriff. Die Gruppe verübte zuletzt verstärkt Angriffe in nordafghanischen Provinzen.“
Nun, Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat und Grenzen der Provinzen sind nicht mit denen der Völker identisch. Und die Paschtunen sind wahrlich nicht das Staatsvolk, genau so wenig wie die Tadschiken, Hazara und Usbeken und so weiter bis zu den Belutschen und darüber hinaus zu den im Begriff Nuristani zusammengefassten Volksgruppen, von denen Fremde kaum erfahren würden, wenn sie nicht dort länger leben und also Erfahrungen sammeln würden oder von den Erfahrungen Erkenntnisse erlangen könnten. Und dann sind innerhalb eines Volkes auch noch stärke Stämme nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern deren Interessen zu berücksichtigen. Bekanntlich sind sich Durrani und Ghilzai spinnefeind. Viele Völker in dem Afghanistan genannten Staat kennen nicht nur Krieg, sondern auch Vertreibung. Für das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist daher wichtig und richtig, dass jedes Volk für sein Recht auf einen eigenen Staat kämpft.
49 Sprachen werden in diesem Sammelsurium namens Afghanistan, der Namen leitet sich von den Paschtunen ab, gesprochen und somit offiziell eine Sprache weniger als in Pakistan. Und auch Pakistan wird nur durch Militär und Polizei und also starke Muselmanen- und Männerbande, die fest in den bewaffneten Kräften verankert sind, an der Staatsspitze zusammengehalten. Nehmen diese jedoch keine Rücksicht auf die verschiedenen Interessensgruppen und integrieren diese, bilden sich Milizen, Staaten im Staate um starke Männer.
Die Taliban wiederum scheren sich nicht um die Selbstbestimmung der Völker. Sie sind Deobandis und beziehen sich also auf die Agitation und Propaganda aus einer Giga-Ideologieschmiede in Deoband, einer Stadt im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, und verbreiten diesen Muselmanenmist messianisch, also äußerst aggressiv und notfalls mit der Waffe in der Hand in Afghanistan, aber auch in Pakistan, Indien, Bangladesch, Malaysia, Indonesien und sogar in Südafrika. Mit diesen Muselmanen, die von Washington und London mit ihren regionalen Vasallen einst gegen die Russen aufgepäppelte wurden und für den Kampf gegen diese Ungläubigen im Norden immer noch gut sind, Frieden schließen zu wollen hieße, als Lamm zur Schlachtbank zu kriechen. Zwar schließt man Frieden mit dem Feind, doch dieser verdient den ewigen Krieg.
In Moskau ist man sich der muselmanischen Gefahr durch die Deobanids bewusst und schaut argwöhnisch auf die Bemühungen in Washington, den Taliban in Afghanistan mehr Ruhe und Rückhalt vor den Cliquen von Präsidenten genannten Kleinherrschern, die nicht viel mehr als Bürgermeister von Kabul sind, zu gewähren.
Doch die sind daran weiter wenig, auch Kabul Ruhe zu gewähren. Daher sind am Hindukusch Hunderte in den ersten Monaten des Jahres 2020 nach unserer Zeitrechnung in diesem Ewigen Krieg gestorben und in Kabul Dutzende. Man muss nicht im Kaffeesatz lesen, um behaupten zu können, dass Dutzende, ja, Hunderte in diesem Jahr folgen werden.
Hunderte oder Tausende Deutsche mehr unter den Vasallentruppen der VSA am Hindukusch machen den Kohl für Kabul auch nicht fett.