Der erste Paukenschlag des Spieles ereignete sich in der 17. Minute nach einer Potsdamer Flanke von rechts vor dem Tor der ganz in schwarz gekleideten Duisburgerinnen. Nationalspielerin Babett Peter sprang am höchsten und köpfte den Ball an den linken Pfosten, von dort sprang er die Torlinie berührend an den rechten Innenpfosten, rettend in die Arme der Torfrau Kathrin Längert. Pech für die junge Turbine Mannschaft , denn ein Führungstor hätte die starke Nervosität durchbrochen.
Nun folgte ein Duisburger Konter in der 27. Minute. Auf der linken Seite dribbelte sich Simone Laudehr durch und flankte mit Links auf die mitlaufende Fatmire Bajramaj, die von der rechten Seite mit Links einschoß zum viel umjubelten Tor zum 0:1
Ab dann ging es los. Die verzweifelten Brandenburgerinnen gestalteten ihr Spiel offensiv. Das kam dem Spiel der Duisburgerinnen entgegen. Während die Potsdamerinnen unkontrolliert agierten,
setzen die routinierten Duisburgerinnen gezielte Angriffe über die Flügelzange Bajramaj und Laudehr. In der Position Rechtsaußen bekam in der 37. Minute Bajramaj ein Zuspiel, sie täuschte eine Flanke an und spielte zur Überraschung der Gegnerinnen zu der von hinten mitlaufenden Annemieke Kiesel, die aus dem vollen Lauf den Ball mit Rechts unhaltbar ins linke Eck des Potsdamer Tor zum 0:2 eindrosch. Die aus Petersberg bei Fulda herstammende Schiedsrichterin Martina Storch-Schäfer pfiff in der 45. Minute pünktlich zur Pause.
In der zweiten Halbzeit versuchten es nun die Brandenburgerinnen mit langen Bällen auf die Sturmspitzen (Kick and Rush), ein leichtes Spiel für die Duisburger Viererkette. Sollte diese neue Taktik von Cheftrainer Bernd Schröder die Duisburgerinnen unter Leitung der Trainerin Martina Voss überraschen?
Die niederländische Rekord-Nationalspielerin Annemieke Kiesel versetzte in Minute 47 die Potsdamer Abwehrspielerin Jennifer Zietz zur Überraschung ihrer Kolleginnen und erhöhte mit einem satten Schuss zum 0:3. In Minute 51 nach einem Steilpass zu Inka Grings, die sofort von Links aufs Tor abzog, klatschte Torfrau Desirée Schumann den Ball vor die Füße der belgischen Nationalspielerin und Duisburgerin Femke Maes, die aus vier Meter der Torfrau zum 0:4 keine Chance ließ.
Die dunklen Regenwolken über dem Olympiastadion symbolisierten jetzt das totale Desaster der Turbine Potsdam. Sturmspitze Inka Grings, 31 Jahre jung, trickste in Minute 54 im Strafraum die sichtlich traumatisierten Schröder Küken Bianca Schmidt, 19 Jahre alt, und Stefanie Draws, 19 Jahre alt, aus und erhöhte zum 0:5. Potsdams Untergang wurde nun durch einsetzende Schauer und Platzregen begleitet, ein Lattenschuss der überragenden Inka Grings sowie der sensationelle Flankenlauf der in der zweiten Hälfte eingewechselten Jennifer Oster in Minute 86 auf wiederum Inka Grings, die im Siegesrausch ins linke Eck zum 0:6 einkickte, besiegelte den schlechtesten Saisontag der erfolgsverwöhnten Potsdamerinnen. Cheftrainer Bernd Schröder stand wie versteinert am Spielfeldrand, als Nachwuchstalent Alexandra Popp, 18 Jahre jung, nach Flanke von Jennifer Oster in einem Sturmlauf von Links sich durchkämpfte und in die Lücke zwischen der Torfrau und dem linken Pfosten mit einem gezielten Schlenzer die „lahme Turbine“ nochmals zum 0:7 überwand.
Erfolgstrainerin Martina Voss hüpfte vor Freude und Sektlaune. Dies war eine Klatsche besserer psychologischer Einstellung gegen Überforderung im Kollektiv. Die sportlich beste europäische Frauen-Vereinsmannschaft der Stunde heißt ganz klar FCR 2001 Duisburg. Es liegt nun am
Verein, seinen Funktionären und den Sponsoren, diesen herausragenden Erfolg mit besserer Öffentlichkeitsarbeit, intelligenterer Marketingkonzeption und vor allem komfortableren Arbeitsbedingungen im heimischen Stadion für die Journalisten und Fotografen zu professionalisieren.
Auch dem DFB ist eines ins Stammbuch zu schreiben: zahlreiche Journalisten wurden für das Frauen-Finale abgewiesen, obwohl vor total leeren Rängen gespielt wurde. Da war Platz genug. Die Pressetribüne war leider wegen des folgenden Männer-Spieles ausgebucht. War das professionell, DFB-Direktor Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit Stenger? Zum Glück wird es in Zukunft im Jahr 2010 besser werden, wenn das Frauen-DFB-Pokalendspiel einen eigenen Spielort und eine eigene Kommunikation-Infrastruktur erhält, sowie mit Zuschauerinnen und Zuschauer, die in einer ausverkauften Arena mit Emotion und Interesse dabei sind. Beste Aussichten als Austragungsort hat wohl Frankfurt am Main mit der Commerzbank Arena mit sehr guter Marketingkonzeption des Betreibers und vorbildlicher Stadtverwaltung sowie der Leistungsbereitschaft regionaler Verkehrsbetriebe.