Kampfbetont
Zwei Minuten nach Anpfiff erkämpfte sich Amber Hearn den Ball und wurde kurz vor dem Strafraum in die Zange genommen. Den fälligen Freistoß setzte Iva Landeka aus aussichtsreicher Position allerdings in die Mauer. Im Gegenzug konnte Carolin Schiewe am eigenen Torraum eine gefährliche gegnerische Flanke von rechts zur Ecke klären. Dann die sechste Minute, Gewühl im Cloppenburger Strafraum: die Gastgeberinnen konnten das Leder nicht aus der Gefahrenzone bringen. Hearn sah Landeka frei auf halblinks, legte ab und Jenas Nummer 19 netzte mit straffem Schuss zur 1:0 Führung für die Gäste ein. In der Folge sahen die Zuschauer viele kampfbetonte Szenen, die sich hauptsächlich im Mittelfeld abspielten.
Abseitsregelung
Wenn Cloppenburg offensiv Akzente setzen konnte, dann meist über Linksaußen Sofia Jakobsson. Die fand bei ihren Abschlüssen aber immer wieder ihre Meisterin in Stenia Michel. Nach gut einer halben Stunde war es erneut Jenas Innenverteidigerin Schiewe, die eine gefährliche Aktion mit letztem Einsatz unterband. Auf Grund vieler Fouls und Nickligkeiten kam immer mehr Unruhe in die Partie.
Jenas größte Möglichkeit vor der Pause entsprang aus einem Standard. Carolin Schiewe hämmerte einen Freistoß von halbrechts nur denkbar knapp neben den langen Pfosten.
Nach dem Wechsel brauchte Jena nicht lange, um auf 2:0 zu erhöhen. Der Treffer von Amber Hearn wurde einerseits durch die Verwirrung der Hintermannschaft des BVC begünstigt, aber ebenso durch eine seit Beginn der neuen Saison anzuwendende Abseitsreglung.
Phasenweise überlegen
Über deren Auslegung waren sich in der 50. Minute Unparteiische und ihre Assistentin nicht einig, wobei die Schiedsrichterin folgerichtig auf Tor (2:0) entschied. Mit dem Vorsprung im Rücken spulte Jena „seine Erfahrung im Abstiegskampf ab“ (O-Ton Tanja Schulte, Trainerin BVC) runter. Eine Viertelstunde vor Abpfiff zerstörte Amber Hearn mit ihrem zweiten Treffer selbst bei den optimistischsten BVC-Fans die Hoffnung auf einen Punktgewinn. Die erneut auf allen Positionen zu findende Neuseeländerin Ria Percival setzte wie so oft schon in der Saison viele Achtungszeichen und überzeugte wie der Rest der Mannschaft mit einer kämpferisch starken Leistung. Im Mittelfeld lief viel über Julia Arnold. Die Jenaerin sicherte sowohl nach hinten mit ab, unterstützte aber auch die Offensive. Symptomatisch für das Spiel ging dem 3:0 eine Unsicherheit in Cloppenburgs Abwehr voraus, die Jenas Offensivkraft eiskalt ausnutzte. Damit war die Partie entschieden und Jena entführte auf Grund phasenweiser Überlegenheit verdient drei Punkte aus Cloppenburg.
Das Spiel endete 0:3 (0:1), FF USV Jena erzielte den ersten Auswärts-Dreier der Saison. Nach dem 5. Spieltag liegt Jena mit zwei Zählern Rückstand auf den FC Bayern München mit 8 Punkten auf dem sechsten Platz.
So spielten sie:
BV Cloppenburg: 1-Dominika Wylezek – 24-Virginia Kirchberger, 5-Nina Brüggemann (14-Gentjana Rochi, 56.), 18-Verena Aschauer – 6-Vanessa Bernauer, 8-Marie-Louise Bagehorn – 25-Marta Stobba, Sofia Jakobsson, 20-Aylin Yaren (7-Annabel Jäger, 56.) – Mandy Islacker, 11-Agnieszka Winczo – Trainerin: Tanja Schulte
FF USV Jena: Stenia Michel – 31-Julia Arnold, 23-Laura Brosius; Abby Erceg; 17-Lisa Seiler (8-Sara Löser, 73.) – 33-Carolin Schiewe, 6-Susann Utes – 2-Ria Percival, 19-Iva Landeka (21-Maxi Krug, 89.), 18-Vivian Beil – 10-Amber Hearn (20-Louisa Lagaris, 83.) – Trainer: Daniel Kraus
Tore: 0:1 Landeka (6) ; 0:2 Hearn (50.), 0:3 Hearn (72.)
Schiedsrichterin: Marina Wozniak (Herne) – Zuschauer: 1326