Buster Keatons „The General“ von 1926 – ein Geniestreich des Altmeisters – wandelte das Filmkonzert in ein Event, das man ohne Nostalgie bestes Kintopp nennen mag, ein ganz eigenes, ein ganz besonderes mediales Ereignis. Es ist live. Mit allem, was dazu gehört. Vor allem mit einer bestens gerüsteten Kapelle, die so gut ist wie ihr Leiter Martin Hoff, wenn er mit Pfiff die Pistolenschüsse als leitender Geräuschmacher richtig setzt und die Tempi am Film orientiert, der so gut läuft wie sein betagter Projektor.
Es ist Kino und doch ist es Theater. Mit all der Achtung und Aufmerksamkeit, die hier der Kunst gewidmet wird. Kein Fressen, kein Flätzen und trotzdem ausgelassenes Schenkelklopfen bei der Slapstick-Kanonade Buster Keatons.
Ob am Ende die Staatskapelle oder der Film oder das, was da zusammen einfach spitze funktionierte den Applaus bekam, weiß das Publikum selbst. Ich jedenfalls habe nicht den Musikern bei der Arbeit zugeschaut. Ich habe sie gehört und klebte am Film, suchte höchstens zwischendurch im besten Sinne überrascht im klassischen Orchester ein Banjo oder eine Mundarmonika. Alle Achtung, was für ein beglückendes Ereignis.
Die Filmkonzerte des DNT sind einmalige Live-Events, sie werden nicht wiederholt. Hat man eines verpasst, war man nicht dabei.