Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Eisernen befinden sich auf einem guten Weg, auch im nächsten Jahr im Stadion „An der Alten Försterei“ ihren Fans wieder Bundesliga-Fußball bieten zu können. Mit 40 Punkten dürften die Berliner nach allen Erfahrungen seit Einführung der Drei-Punkte-Regel 1995 im sicheren Hafen einlaufen. „Bis dahin fehlen uns aber noch elf Punkte“, warnt Trainer Urs Fischer vor Übermut. Die nächsten drei Punkte sollen nun am Sonnabend in der Opel-Arena von Mainz eingefahren werden. Urs Fischer vertraut seiner Mannschaft sowie den Union-Oberen und unterschrieb noch im Dezember mit Co.-Trainer Markus Hoffmann bis 2023. Darüber freut sich natürlich Union-Präsident Dirk Zingler genauso wie Urs Fischer, der zugibt: „In den letzten Jahren haben wir hier sehr schöne Dinge zusammen erlebt und Erfolge zusammen gefeiert. Ich habe mich bei Union von Anfang an wohlgefühlt und tue das bis heute. Die Atmosphäre im Verein ermöglicht ein ruhiges und konzentriertes Arbeiten.“ Wir hoffen, das bleibt auch bei angespannter Finanzlage so.
Der Schweizer geht davon aus, dass der Union-Geist auch nach dem Sommer durch die Wuhlheide schwebt. Die besonnen Arbeit des Cheftrainers und des Sportdirektors Oliver Ruhnert und das gewachsenen Leistungsvermögen der Mannschaft wecken natürlich auch Begehrlichkeiten bei anderen Teams. So sagt ausgerechnet der Ur-Berliner Christopher Lenz tschüss und wechselt zu Eintracht Frankfurt. Mit dem Salär der Eintracht können die Eisernen wohl nicht mithalten, zumal sie durch die Corona-Krise schwer gebeutelt wurden. Da ist es im Fußball wie im richtigen Leben. Die Ärmsten trifft es am härtesten. Neben Lenz laufen bei weiteren zwölf Unionern am 30. Juni die Verträge aus. Wobei Nico Schlotterbeck, Taiwo Awonuji, Joel Pohjanpalo, Peter Musa und Keito Endo auf Leihbasis in der Wuhlheide kickten. Am ehesten könnte wohl beim Finnen Pohjanpalo der Leih- zu einem festen Vertrag umgewandelt werden. Erfreulich: Allrounder Julian Ryerson setzte seine Unterschrift bereits unter eine Vertragsverlängerung.
Von den anderen Spielern mit auslaufenden Verträgen wird derzeit noch keine Welle gemacht. Lediglich der bald 34 Jahre alte Kapitän Christopher Trimmel ließ anklingen, dass er nach sieben Jahren eisernen Fußballs vielleicht mal über eine Veränderung nachdenken muss. Dem Feingeist schwebt zum Beispiel ein Kunststudium an der Uni in Wien vor. Obwohl bei zwölf Unionern noch Verträge bis mindestens Juni 2022 in der Tasche stecken, guckt sich der umtriebige Sportdirektor Oliver Ruhnert natürlich in der Szene um. So stieß jetzt der 19 Jahre alte Leon Dajaku von Bayern Münchens Nachwuchs zu den Köpenickern. Ein Stoßstürmer wie er ist wichtig, denn Anthony Ujah muss sich einer erneuten Knie-Operation unterziehen.
Natürlich hat Ruhnert seine Angel weiter ausgeworfen. So könnte der Däne Kaspar Junker vom norwegischen Meister FC Bodö/Glimt ebenso an die Spree gelockt werden wie Torjäger Sven Michel aus Paderborn. Aber das ist alles Zukunftsmusik jetzt muss erst einmal die Saison mit einer möglichst guten Platzierung beendet werden, heißt es in den Chefzimmern des alten Forsthauses am Rande der Wuhlheide.