Eklat bei Irak-Anhörung: Ex-Premier Blair (Bush`s Pudel) als „Lügner und Mörder“ gebrandmarkt

Der im Sommer 2009 gebildete Ausschuss soll über die Legitimität des 2003 von Blair gefassten Beschusses entscheiden, in die Militärkampagne im Irak unter der Schirmherrschaft der USA einzusteigen. Großbritannien war im Frühjahr 2003 an der Seite der USA in den Irak einmarschiert, obwohl es kein Mandat der Vereinten Nationen (UN) gegeben hatte und die Kriegsgründe auf Lügen basierten. Rund ein Drittel aller Zuschauer im Saal waren Angehörige der Soldaten, die in diesen Jahren im Irak ums Leben kamen oder als vermisst gelten.

"Ich finde meine Entscheidung vollkommen richtig, die USA zu unterstützen", rechtfertigte sich der Ex-Premier. Er sei auch heute sicher, dass das Regime Saddam Husseins eine Gefahr nicht nur für die Region, sondern auch für die ganze Welt dargestellt habe. Nach mehrmaligem Nachfragen des Ausschussvorsitzenden, John Chilcot, ob er den Einmarsch bereue, sagte Blair am Ende der Sitzung: «Ich bereue den Sturz von Saddam Hussein nicht." Blair bezeichnete Hussein als einen Monster und sagte, dass die Welt nach dessen Sturz sicherer geworden ist. "Ich hatte den Beschluss (zur Entsendung britischer Truppen) allein gefasst", sagte Blair.

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Blair rechtfertigte den Sturz des Diktators Saddam Hussein auch mit den Anschlägen vom 11. September 2001. Zudem wich er nicht von seiner Darstellung ab, dass der Irak Massenvernichtungswaffen hatte.

Vor dem Elizabeth II.-Kongresszentrum, wo die Sitzung stattfand, lief parallel eine Anti-Kriegs-Kundgebung. Zweihundert Aktivisten warfen Blair in Sprechchören Lügen und Kriegsverbrechen vor. Sie skandierten "Tony ins Gefängnis" oder "Blair log, Tausende starben". Die Demonstranten platzierten vor dem Gebäude einen Käfig, in dem ein Mann mit Blairs Gesichtsmaske, mit gefesselten und blutverschmierten Händen den ganzen Tag ausharrte.

Saba Jaiwad, von einer irakischen Anti-Kriegs-Gruppe, sagte: «Tony Blair sollte nicht hier seine Entschuldigungen für einen illegalen Krieg vortragen. Er sollte sich in Den Haag verteidigen müssen, weil er Verbrechen gegen die Menschen im Irak begangen hat.»

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