Berlin, Deutschland (Weltexpress). Schon in seiner ersten Saison bei den Eisbären in Berlin im Vorjahr avancierte Daniel Fischbuch in Richtung Publikumsliebling. Am Mittwoch sammelte der Stürmer weitere Pluspunkte bei den Fans.
Vorwärts mit Fischbuch
Denn er erzielte beide Treffer beim 2:1 (0:1, 1:0, 1:0)-Sieg des EHC Eisbären Berlin in der Arena am Ostbahnhof gegen Mikkelin Jukurit aus Finnland.
„Das erste Tor war kein Problem. Ich brauchte ja nur die Kelle hinzuhalten, weil Jamie McQueen perfekt aufgelegt hatte“, sagte der 24-Jährige.
Der zweite Treffer in der 46. Minute war allerdings allererste Sahne. Bei einem Konterangriff feuerte Fischbuch aus vollem Lauf von der rechten Außenbahn einen so harten Schlagschuss ab, dass Gäste-Keeper Rajaniemi keine Chance zu einer Reaktion hatte.
Fischbuch sorgte damit nicht nur für Jubel auf den Rängen, die diesmal mit 2.282 Zuschauern erwartungsgemäß bei einem „Freundschaftsspiel“ (so hinterher die offizielle Bezeichnung) spärlich auf den Unterrängen besetzt waren.
Vier Testspiele, vier Siege
Auch Eisbären-Cheftrainer Uwe Krupp dürfte den Auftritt des aus Düsseldorf in die Hauptstadt gewechselten Außenangreifers erfreut zur Kenntnis genommen haben. Und ganz nebenbei war das für die runderneuerten Eisbären bereits der vierte Erfolg im vierten Vorbereitungstreffen. Zuvor hatte man gegen den Zweitligisten Weißwasser sowie beim eigenen Sommerturnier gegen HC Ambri-Piotta aus der Schweiz und gegen Sparta Prag als Sieger das Eis verlassen. Was der positiven Stimmung in der Kabine weiter zuträglich sein dürfte.
Zuwachs an Qualität
Von neun Spielern hatte man sich vor Saisonbeginn getrennt, sieben neue dazu geholt. Und alles in allem – so der bisherige Eindruck – die Qualität im auch breiter gewordenen Kader aufgestockt. „Ja, die Konkurrenz schon im Training ist härter geworden“, bestätigte Fischbuch.
Auch ohne drei Stammkräfte – Backman, Rankel, M. Olver fehlten leicht verletzt bzw. erkrankt – konnten die Gastgeber diesmal dank der Nachwuchs-Förderakteure gegen den finnischen Erstligisten Mikkelin Jukurit sogar vier Verteidiger-Paare und vier Angriffstrios einsetzen!
Dennoch gehörte die Startphase den Gästen. Und Tallberg markierte dann auch in der 7. Minute das 0:1 aus Berliner Sicht.
„Das durfte eigentlich nicht passieren“, meinte die Nummer 77 der Eisbären (Fischbuch). „Da haben wir in der Abwehr nicht richtig aufgepasst. Anfangs sind wir sehr schwierig reingekommmen, da haben die Finnen ziemlich Druck gemacht. Sie waren läuferisch einen Schritt schneller als wir. Nach zehn Minuten sind wir dann langsam ins Spiel gekommen. Ab dem zweiten Drittel waren wir dann gut dabei.“
In der Vorbereitung durfte er vier Tage beim NHL-Verein Los Angeles Kings in den USA mittrainieren. Der gehört wie der europäische Ableger Berlin zum sportlichen Bestand des Milliarden schweren US-Mischkonzerns im Anschutz-Imperium. Die Tage im Talente-Camp in L.A. seien ein „Riesenerlebnis und eine großartige Erfahrung“ gewesen und habe ihm Impulse zum Ausbau seiner Karriere als Eishockey-Profi vermittelt.
Beim Überzahlspiel noch immer nicht effektiv
Engagiert gingen am Mittwoch auch die Finnen zu Werke. Sie sind seit paar Tagen mit einem großen Aufgebot (allein zehn Betreuer) zu einem Trainingscamp in Berlin. Die Männer von Mikkelin Jukurit vertraten die finnische Eishockey-Schule – kompaktes Agieren zwischen Angriff und Abwehr, gutes Stellungsspiel, harten Körpereinsatz, saubere Stocktechnik, kämpferische Verteidigung – durchaus erfolgreich.
Auf der anderen Seite wurde deutlich, dass die Eisbären ein Manko aus der Vorsaison – harmloses Überzahlspiel – noch nicht beseitigen konnten. Bei fünf Überzahl-Situationen gelang nichts Zählbares.
Gelegenheit zum Üben bietet sich schon am Wochenende in Dresden, wohin es auch den Tross aus Mikkelin zieht. Der Heimspiel-Saisonauftakt an der Spree in der MB-Arena, um die herum dicht an dicht Gebäude hochgezogen worden sind, ist am 8. September die Partie gegen Nürnberg.
Dass sich Daniel Fischbuch zum Mann des Abends aufschwang, das dürfte kaum verwundern. Denn Schwiegermutter Hanne, nicht in der Arena sondern daheim ausgerechnet in Mikkelin, hatte ihm ein Tor gewünscht. Das muss ihn so beflügelt haben, dass daraus gleich zwei Treffer geworden sind.