Bunte Blumenpracht schmückt die Fensterbänke und Balkone, Buschröschen ranken an den Wänden empor. So freundlich empfängt der Familiengasthof Weiss in Neustift seine Besucher. Er ist eines von 64 Häusern, die als "Donausteig-Wirte" die Wanderer beraten und begleiten. Und so hat Hausherr Gerhard Weiss auch gleich eine Empfehlung für unsere erste Tour.Vorbei an blühenden Wiesen wandern wir hinunter in das Naturschutzgebiet Rannatal, eines der letzten unberührten Flusstäler Oberösterreichs, dessen dichter Wald wohltuenden Schatten spendet. Etwas schweißtreibend ist dann der Aufstieg zum Ranna-Stausee. Danach nutzen wir gern das Angebot, mit dem Hotelbus zurück zu fahren. So bleibt noch Zeit, im idyllischen Hotelgarten mit Schwimmteich und Liegewiese zu entspannen. Später wird das Abendessen auf der Terrasse serviert. Während Weiss-Junior grillt, überrascht uns sein Vater mit einem Bierkulinarium.
Unser nächstes Wanderziel ist der Penzenstein, das Wahrzeichen des oberen Donautals. Eine Informationstafel weist den Weg und erzählt auch die Sage vom Teufel, der einst hier gewütet haben soll. Es ist eine von 120 alten Geschichten, die der Märchen- und Sagenspezialist Helmut Wittmann neu aufgeschrieben hat und die nun die Erlebniswege auf dem Donausteig "würzen". Vom Aussichtspunkt an der kleinen Kapelle geht der Blick weit ins Donautal und auf den beschaulichen Ort Engelhartszell. Ein Serpentinenweg führt durch den bewaldeten Uferhang steil hinunter. Unten heißt es dann: Bitte läuten, Fährmann hol über. In Engelhartszell lohnt sich ein Gang durch die Ausstellung "Natura 2000 – Europaschutzgebiet oberes Donau- und Aschachtal". Danach werden wir im Stift Engelszell, dem einzigen Trapistenkloster Österreichs erwartet. Der Abt höchstselbst führt durch das Haus und weiß die jahrhundertealte Geschichte des Klosters anschaulich zu erzählen. Nach dem Rundgang durch die prächtige Rokokokirche probieren wir noch einen der nach altem Rezept hergestellten Stiftsliköre. Ein Highlight am Donausteig ist der Vier-Viertel-Blick. Nur aus der Höhe ist der Rundblick auf alle vier Viertel Oberösterreichs – das Traun-, Mühl-, Inn- und Hausruckviertel – möglich. Hinunter zur Donau wandern wir durch die idyllischen Schluchtwälder des Rößlbachtals. Ein anspruchsvoller aber reizvoller Weg – rechts ragen Felsen empor, links schaut man in die Tiefe und hört das Rauschen des Rößlbachs.
Zweifellos einer der schönsten und markantesten Aussichtspunkte des 2.860 Kilometer langen Stroms ist die berühmte Schlögener Donauschlinge. Hier hat es die Donau nicht geschafft, den harten Granit zu durchschneiden und wurde so zu einer zweimaligen Wendung gezwungen. Etwa um 180 Grad ändert der Fluss hier seine Richtung, als wolle er zu seinem Ausgangspunkt zurückfließen. Ein grandioser Anblick, der jedoch nur nach einem gut halbstündigen Fußweg bergauf genossen werden kann. Wie dem auch sei, die Angebote am Donausteig sind zahlreich. Ob Etappenwandern, Gesund und Vital-Wandern, Wandern mit Kind und Kegel, Ge(h)nuss für Leib und Seele oder Donausteig ohne Gepäck – für jeden ist das Passende dabei. Die optimale Einbindung von Bahn, Bus und Schiff ermöglicht es auch, Teilstücke des Donausteigs in Angriff zu nehmen.
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Reise-Info: Werbegemeinschaft Donau Tourismus GmbH, Lindengasse 9, 4040 Linz, Telefon +43(0)732 7277-800, Fax: +43(0)732 7277-804, E-Mail: info@donausteig.com, www.donausteig.com