Berlin, Deutschland (Weltexpress). In der Provinzposse im Freistaat Bayern, bei dem der Ex-Lehrer Franz Graf im Unruhestand seinem ehemaligen Schüler – lang, lang ist’s her – Hubert Aiwanger stürzen wolle, wie Jörg Völkerling in „Bild“ (1.9.2023) schreibt und unter dem Titel „Er brachte den Flugblatt-Skandal ins Rollen – Dieser Ex-Lehrer will Aiwanger stürzen“ den Vorwurf wie folgt nennt: „Er soll während seiner Schulzeit mit antisemitischen Ausfällen aufgefallen sein, ein Auschwitz-Flugblatt verfasst haben.“
Erstens gehören auch Araber und Phönizer, Aramäer und Hebräer zu den semitischen Völkern und die alle waren wohl nicht gemeint, sondern die Juden. Niemand wird ernstlich behaupten wollen, daß in dem Flugblatt Haß auf Araber geschürt werde. Doch wird Haß auf Juden geschürt? Verbirgt sich direkt oder indirekt Judenhaß in diesem Flugblatt?
Zudem hat sich längst der Bruder von Hubert Aiwanger als Urheber des Flugblattes bekannt und gleichzeitig davon distanziert. Dennoch hat Hubert Aiwanger die 25 Fragen von Markus Söder, der seinen Minister und Stellvertreter in aller Öffentlichkeit am Nasenring durch die Politarena zog, beantwortet.
Söder ließ daraufhin Gnade walten und verkündete am Sonntag, den 3.9.2023: „Erstens er hat in seiner Jugend wohl schwere Fehler gemacht, das auch zugestanden. Er hat sich dafür zweitens entschuldigt, davon distanziert und auch Reue gezeigt. Drittens: Ein Beweis jedoch, dass er das Flugblatt verfasst oder verbreitet hat, gibt es bis heute nicht, dagegen steht seine ganz klare Erklärung, dass er es nicht war. Viertens: Seit dem Vorfall von damals gibt es nichts Vergleichbares. Fünftens: Das Ganze ist in der Tat 35 Jahre her. Kaum einer von uns ist heute noch so wie er mit 16 war.“
Dann kam er darauf zu sprechen, daß es „definitiv in Bayern kein Schwarz-Grün geben“ werde, aber wer glaubt dem Söder Demut vor dem Wähler in Bayern? Jeder weiß spätestens nach der Nasenring-Aktion mit Aiwanger, daß Demütigen dessen Sache ist! Dieses Mal jedoch schlug das Pendel zu Söders Ungunsten aus. Aiwanger geht gestärkt aus dieser Provinzposse hervor, denn die Missetaten eines Minderjährigen interessieren am Ende bei der Wahl, die am 8. Oktober 2023 endet wird, wohl weit weniger als der drohende Absturz und Wohlstandsverlust auch im Freistaat Bayern, der weiter umvolkt wird.