Studierte vier Jahre Kinesiologie und Informatik in Ottawa
Nach Jena kommt Christina Julien über die Stationen Ottawa Fury (CAN), Jitex BK (Schweden), Rossiyanka (Russland) und Perth Glory (Australien). Die längste Spielzeit hatte Julien bisher bei ihrem Heimatverein Ottawa Fury, wo sie mit Unterbrechungen von 2007 bis 2011 im Kader stand und einige Erfolge feiern konnte (Gewinn der Great Lakes Division). Zuvor spielte sie im Universitätsteam der James Madison University in Harrisonburg (Virginia, U.S.), sie studierte vier Jahre Kinesiologie und Informatik. 2011 wurde sie zum Ottawa Player of the Year gewählt. Mit Kanada konnte sie 2010 und 2011 den Zyperncup gewinnen und war auch bei der FIFA Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland dabei, kam dort auf zwei torlose Einsätze, schied aber mit ihrem Team bekanntlich bereits in der Vorrunde aus.
Zum Schluss sieben Spiele in Australien per Gastvertrag
Christina Julien ist eine aufgeschlossene und kontaktstarke Spielerinnenpersönlichkeit. Das kanadische Cornwall Living Magazin brachte sie im Mai 2012 als "Covergirl". Das Magazin zeichnete sie , wie sie ihre Leidenschaft für den Fußball ausübt und sich für die Olympischen Spiele 2012 in London vorbereitet. Julien entschied sich 2012 für einen Sprung über den Teich und einen Wechsel in eine der besten Ligen der Welt – nach Schweden, zu Jitex BK, der zu dieser Zeit mit verschiedenen Verpflichtungen einen höheren Tabellenplatz anvisieren wollte. Trotz eines soliden Beginns schwächelte Jitex in dieser Saison, die Chemie stimmte wohl nicht, und der Vertrag mit Julien wurde zur Halbzeit aufgelöst (siehe hier und hier). Das hatte auch Auswirkungen auf ihre internationalen Einsätze: bei den Olympischen Spielen 2012 blieb sie nur Ersatzspielerin. Sie wechselte wie so viele zu Rossiyanka nach Russland, kehrte dem Verein aber rasch den Rücken und verdingte sich im letzten Jahr mit einem Gastvertrag über sieben Spiele in Australien bei Perth Glory.
Es sieht so aus, als Jena fündig wurde
Dort fühlte sie sich augenscheinlich wohl, doch dem Ruf nach Deutschland konnte sie wohl nicht überstehen.Nach Jena kam sie sicherlich auf die Empfehlung von Amber Hearn und Ria Perceval, die sie aus ihrer Zeit bei Ottawa Fury kennt. Ganz sicher will sich Julien für eine Nominierung bei der Nationalmannschaft für die FIFA-WM in ihrem eigenen Land empfehlen, und Jena ist für sie der beste Weg dorthin. Jena-Trainer Daniel Kraus äußerte sich gegenüber der OTZ schon mal positiv zu ihrer Person, und sie selbst schreibt per Twitter nach den ersten Probestunden: “there is absolutely nothing to compares to German soccer“. Das klingt schon mal, als ob die Chemie stimmt. Selbst wenn die neue Stürmerin nicht Christina Sinclair heißt, für das Toreschießen spielt ja auch die Harmonie innerhalb des Teams und die guten Absprachen eine Rolle. Jena braucht eine neue Stürmerin, und es sieht so aus, als hätte sie eine gefunden! Die neue Geschäftsführung beim FF USV Jena verdient ein Lob, weitere Schritte sollten bald folgen wie Vertragsverlängerungen mit den versierten Schlüsselspielerinnen.