So sieht das auch Uli Spieß (59). „Das Lauberhorn in Wengen, die Sasslong in Gröden, die Streif in Kitzbühel ”¦ ich erinnere mich gern an diese berühmt-berüchtigten Abfahrtspisten, aber unsere Ahornabfahrt liebe ich am meisten“, meint der ehemalige Skirennfahrer, der zwischen 1975 und 1983 einige Weltcup-Rennen gewann: „Breite Hänge, langgezogene Kurven, Gleitstücke und Steilhänge prägen die Abfahrt und sorgen vor allem bei unterschiedlichen Schnee- und Wetterverhältnissen für so manche Überraschung. Nichts für Anfänger!“
Bereits nach den ersten Schwüngen auf dem breiten, flachen Filzenboden kippt der Hang steil nach unten. Eine breite, kurvige Piste – das Obere S – macht das Carven zu einem sportlichen Vergnügen. An der Station Ebenwald lockt die Einstiegstelle der neuen Sechsersesselbahn mit beheizten Sitzflächen. Also gut, noch mal hinauf, um die breiten, rasanten Kurvenstrecken ein zweites Mal auszukosten.
Dann lassen wir die Ebenwald-Sesselbahn rechts liegen. Das Untere S und der Abschnitt Schafstall verlangen alle Aufmerksamkeit. Der folgende Ziehweg bietet ein wenig Zeit zum Durchschnaufen. Und dort, wo sich der Wald am Pistenrand öffnet, sollte man unbedingt anhalten. Der Blick auf den tief unten liegenden Ort Mayrhofen ist einmalig. Der Ziehweg endet jäh. Nach einer scharfen Rechtskurve geht’s ins Gruberloch, wo Uli Spieß gern mit einem weiten Satz über die Gruberloch-Kante an seine alten Zeiten als Skirennläufer erinnert. Es bleibt steil und kurvig. Nach dem Dunkelbrunnen, einem flacheren Abschnitt, wird es beim Wiesenhof, einem Gasthaus am Pistenrand, wieder steiler und kurviger. Traumhaft zu fahren! Nach dem Zick Zack, wo sich die Piste immer wieder in eine andere Richtung wendet, folgt der letzte steile Abschnitt, der Brugg’n Hang, der in einer Links/Rechts-Kurve in den Stillupperweg übergeht, den letzten, flachen Abschnitt der Ahornabfahrt. Auf einer weiten Wiese direkt vor der Ahornbahn-Talstation endet schließlich das grandiose Abfahrtserlebnis: Rund sechs Kilometer mit einem Höhenunterschied von 1300 m. Aber noch ist der Traum nicht vorbei. Die Seilbahn wartet schon zum zweiten Abfahrtsabenteuer.
In der Wintersaison 1968 schwebte erstmals eine Seilbahn auf das Ahornplateau. Doch im Lauf der Jahre konnte die kleine Gondel mit einem Fassungsvermögen von 50 Personen der Nachfrage immer weniger gerecht werden. Die Mayrhofner Bergbahnen beschlossen den Bau einer größeren Bahn; sie ging im Dezember 2006 in Betrieb und ist die größte Seilbahn Österreichs. Josef Reiter, dem Vorstand der Mayrhofner Bergbahnen zufolge hat sich die Investition von 14 Millionen Euro in jedem Fall gelohnt. Die riesige Gondel bietet 160 Personen Platz und schafft die 1300 Höhenmeter von Mayrhofen hinauf zum Ahorn-Plateau in etwas mehr als sechs Minuten.
Dort oben auf dem Plateau geht es im Winter entspannt zu. Nicht nur beim Skifahren. Auch im architektonisch sehenswerten, in den freien Raum hinaus gebauten Café-Bistro „Freiraum“, das einen fantastischen Ausblick auf die imposante Bergwelt und das weite Zillertal bietet. Und wer nach einem Skitag oben bleiben möchte, der findet im Iglu-Hotel „White Lounge“ nach Sauna und außergewöhnlichem Abendessen im Dining-Iglu in sieben kuscheligen Suiten mit Expeditionsschlafsack eine ungewöhnliche Möglichkeit zum Übernachten.
Weitere Informationen: Zillertal Tourismus GmbH, Bundesstraße 27d, A-6262 Schlitters, Zillertal, Telefon: +43 (0) 5288 87187, Fax: +43 (0) 5288 87187 1, Email: info@zillertal.at, Website: www.zillertal.at