Den Anfang machten junge Musikerinnen und Musiker der Bonn International School, die Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann und die Gäste mit einem bunten Medley in der Bonner Beethovenhalle begrüßten. So war gleich zu Anfang für gute Stimmung gesorgt.
Stadtdirektor und Gastgeber Kregel dankte „im Namen des Dezernentenkollegiums für die gemeinsame Arbeit und die vielen guten Gespräche, bei denen auch viel gemeinsam gelacht worden sei. Als ein Enkelkind lautstark dazwischen rief, meinte Kregel gutgelaunt: „Das ist eine Stimme der Zukunft“. Großes Gelächter im Saal.
Bei einer Talkrunde an drei runden Tischen ging es um den „Gelungenen Strukturwandel", moderiert von Simone Standl. Daran beteiligten sich Max Huber, früherer Rektor der Universität Bonn, Horst Bachmann, der Vorsitzende des Festausschusses Bonner Karneval, Ilona Schmiel, die Intendantin der Beethovenfeste, Flavia Pansieri, Chefin des Freiwilligen-Programms der Vereinten Nationen, und Unternehmer Antonio Casellas y Besa von Sinter Metals. Auch hierbei gab es viel Applaus aus dem Publikum, als Pansieri, Chefin des UN-Freiwilligen-Programms das „große persönliche Engagement“ von Dieckmann hervorhob. Und wieder Applaus.
Für viel Gelächter und viel Applaus sorgten Stadtdechant Wilfried Schumacher und Superintendent Eckart Wüster mit ihrem ganz besonderen musikalischen „Zwiegespräch“, mit dem sie die 15 Jahre Amtszeit der Bonner Oberbürgermeisterin Revue passieren ließen: „Sie haben auf Ihre Art das Beste für diese Stadt gegeben.“
Die Kabarettisten Fritz Litzmann alias Rainer Pause und Hermann Schwaderlappen alias Norbert Alich bewiesen als humorvolles Duo frech und flott, wie rheinische Mentalität die Stadt Bonn beherrscht und wie hier „Politik“ gemacht wird. Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Stefan Blunier beendet das Beethoven-Orchester Bonn den offiziellen Teil der Veranstaltung mit einem musikalischen Gruß an die Oberbürgermeisterin. Der großartige Auftritt der Kinder der Gesamtschule Bonn-Beuel, die Dieckmanns Lieblingslied, die Kinderhymne nach der Musik „Ode an die Freude“ von Ludwig van Beethoven sangen, stärkten sich alle am reichhaltigen Buffet.
„Sie sind das Beste, was Bonn je passieren konnte“, konnte man in einem Eintrag im Gästebuch nachlesen. So sagten, schrieben und sangen die Bonnerinnen und Bonner ihr „Danke" zum Abschied von Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann in der Bonner Beethovenhalle – Wegbegleiter aus Politik, Beruf und Verwaltung, Familie, Freunde und vor allem viele Bonner Bürgerinnen und Bürger. Sie alle erlebten mit ihr einen fröhlichen Abend, bei dem aber auch ein paar gut dosierte nachdenkliche Töne nicht fehlten.
Blumen zum Dank durften nicht fehlen. Dieckmann in ihrer Abschiedsrede: „Ich wünsche Bonn und seinen Menschen Kraft“, während den ganzen Abend über auf einer großen Leinwand im Hintergrund eine Fotoserie die 15jährige Amtszeit Dieckmanns Revue passieren ließ. „ Ich danke allen, die mich gehalten, die gegengehalten und manches Mal auch einfach nur ausgehalten haben”¦Ich wünsche dieser Stadt und ihren Menschen, dass Bonn eine Stadt bleibt, in der die Menschen – in Anlehnung an ein Wort des ehemaligen Bundespräsidenten und Ehrenbürgers der Stadt Bonn, Johannes Rau, – einander achten und aufeinander achten in guten wie in weniger guten Zeiten." In ihrer Rede und dem Rückblick vor allen Dingen auf den gelungenen Strukturwandel sparte die OB die derzeitigen Probleme um das World Conference Center Bonn nicht aus und appellierte an die gemeinsame Verantwortung von Verwaltung, Politik und Medien: „Und ich gestehe freimütig, dass ich manches, was in den letzten Wochen über einige andere und mich geschrieben und gesagt wurde, für unangemessen gehalten habe – ja, und manches hat uns auch verletzt.“
Bärbel Dieckmann übergibt „den Staffelstab“ an ihren Nachfolger Jürgen Nimptsch, der am 21. Oktober sein Amt als neuer OB antritt.
Nochmals einen kurzen Rückblick auf Dieckmanns Werdegang: Dieckmann ist 1994 zunächst vom Rat zur damals noch ehrenamtlichen Oberbürgermeisterin gewählt worden. Mitte 1995 übernahm sie als hauptamtliches Stadtoberhaupt auch die Leitung der Verwaltung. Die Bonnerinnen und Bonner bestimmten Frau Dieckmann, die 1949 in Leverkusen geboren wurde, zweimal – 1999 und 2004 – in Direktwahl zu ihrer Oberbürgermeisterin. Zu ihren lokalen Verpflichtungen kamen zahlreiche Aufgaben auf Landes- und Bundesebene, darunter im Deutschen Städtetages, in den Landes- und Bundesgremien der SPD. Seit 2001 gehört sie dem Präsidium der Partei an.
Auf internationaler Ebene sind unter anderem der Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) zu nennen, dessen deutscher Sektion sie als Präsidentin und Vize-Präsidentin angehörte, sowie der Vorsitz im Weltbürgermeisterrat zum Klimawandel (WMCCC).
Die Mutter von vier Kindern und Großmutter von fünf Enkeln ist bereits seit November 2008 Präsidentin der Welthungerhilfe.