Zudem würde, lesen wir auf dem vorderen der zwei eingeknickten Teile des Umschlags weiter, Verra „die Geheimnisse der nonverbalen Kommunikation“ lüften und zwar in diesem Buch, das in seiner Erstauflage am 9. März 2015 erschienen sein soll. Das ist starker Tobak.
Viel schlimmer: Das stimmt nicht. Er mag ein „Meister der Körpersprache“ sein, ein Wissenschaftler, der „Körpersprache“ auf den Begriff bringt, ist er nicht. Das der Öffentlichkeit vorgelegt Werk ist zudem keinesfalls wissenschaftlichen sondern vulgär. Verra ist ein Veranstalter, sein Konzert die Körpersprache, sein Stil Pop, seine Quellen ein Sammelsurium. Für seine Unterhaltungen für Unterschichten kassiert das pfiffige Kerlchen ab. Forschungsgelder sind das nicht, denn der Autor forscht nicht auf dem weiten Feld der Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften, in den Bereichen der Psychologie und Pädagogik. Er schnappt hier und da, so scheint es, Wissenswertes auf wie Fische nach Luft. Seine Blasen sind Banalitäten.
Das, was auf 240 Seiten zu finden ist, füllt fachlicher vorgetragen Bibliotheken und ist keineswegs „ein Geheimnis“ sondern kalter Kaffee, den selbst Samy Molcho fürs gemeine und nicht gebildete Volk famoser vortrug als Verra, der verspricht, Wissenswertes und „Wahrheiten der Körpersprache“ (sic!) zu präsentieren und Mythen zu knacken, dass es nur so knirscht im Kopf.
Das Buch ist scheißegal. Wie sie es lesen laut Autor auch, der in seinem Vorwort festhält: „Dieses Buch soll für Sie wie ein Buffet sein. Beginnen Sie ganz vorne oder am Ende. Oder einfach mittendrin.“ Kurzum: scheißegal. Mehr mag ich über diese Unterhaltung für Unterschichten mit Informationen für Anfänger nicht schreiben.
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Stefan Verra, Hey, dein Körper spricht!, Worum es bei Körpersprache wirklich geht, 240 Seiten, Klappenbroschur, 50 Abbildungen, Schwarz-Weiß-Illustrationen, Format 13,5 x 21 cm, Edel Books, 1. Auflage 2015, ISBN: 978-3-8419-0325-9, Preise: 15,40 EUR (A), 14,95 EUR (D)