Am 23. Mai 2009 wurde das „Mardan Palace“ mit einer grandiosen Party, an der 600 geladene Gäste teilnahmen, eröffnet. Mit Stars wie Mariah Carey und Tom Jones, die für die Unterhaltung von hochkarätigen Gästen wie Seal, Monica Belluci, Sharon Stone und Richard Gere sorgten, sollte eine neue Dimension von Luxus-Tourismus in Antalya eingeleitet werden. Der russische Bauunternehmer und Milliardär, Telman Ismailow, sagte damals, er wolle das Goldene Zeitalter des Osmanischen Reiches mit seiner Opulenz in seinem Hotel wieder aufleben lassen. Er habe sich auch bei der Architektur von dem Osmanischen Erbe inspirieren lassen sowie bestimmte Merkmale des alten Istanbul nachgebaut. Aber nicht nur Istanbul, sondern auch Venedig findet sich in seinem Hotel. So fahren Gondeln die Gäste durch den größten Pool, der am Mittelmeer zu finden. Ob sie zur Zeit fahren, wissen wir nicht, aber die benötigen ja auch keinen Strom. Weiterhin finden sich fünf gigantische Aquarien im „Mardan Palace“, die die Ozeane der Welt reflektieren sollen.
Das Hotel bietet einen Spa-Bereich auf 7 500 Quadratmetern an, 11 Bars und 10 a la carte Restaurant, inklusive französischer, japanischer, russischer, thailändischer und traditioneller türkischer Küche an. Wie das zur Zeit gehandhabt wird, konnten wir leider nicht erfahren. Die Telefone des Hotels waren den ganzen Tag über besetzt. Die Stromschulden sollen sich auf etwa 3.800 000 Euro belaufen und in der lokalen Presse war zu vernehmen, die Hälfte offenstehenden Rechnungen sei bereits bezahlt worden.
Viele Hoteliers in der Region stöhnen unter der Last der hohen Stromrechnungen, die sie zu berappen haben, vor allem auch darum stöhnen sie, weil die wohlhabenden Touristen ausbleiben und durch den Preisdruck auf dem Reisemarkt der Massentourismus das Geld nicht bringt, das sie bräuchten, um ihre Kosten begleichen zu können. Der Strom in der Türkei ist recht teuer, da das Land einen Großteil seiner Energie aus dem Ausland importieren muss. Doch mit der Privatisierung des Stromnetzes, die im kommenden Jahr abgeschlossen sein soll, will man sich mit der Investition in "Erneuerbare Energien" beschäftigen.
Wundern tut es allemal, dass gerade im Süden des Landes die Hotels nicht schon längst Solar-Energie für den Eigenverbrauch nutzen.