Damaskus, Syrien (Weltexpress). Am äußersten östlichen Rand von Syrien liegt das Dorf Baghouz (wahlweise auch Baghuz oder Baghus geschrieben). Dieses Dorf direkt am Euphrat und kurz vor der Grenze zum Irak sowie die umliegende Gegend gelten als letzte Bastian des Islamischen Staates (IS). Gegen den IS geht dort die SDF vor. Diese sich Syrische Demokratische Kräfte nennende Organisation wird von der sogenannten Anti-IS-Koalition, welche die Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) schmiedete, unterstützt.
Ihr Rückgrat bildet die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), die wiederum ein mehr oder minder selbständiger Arm der PKK ist. Manche halten die SDF auch für eine kurdisch-arabische Anti-IS-Allianz und also für ein Not- beziehungsweise Zweckbündnis. Nun, Kämpfer der SDF belagern Baghouz seit dem vergangenen September. WELTEXPRESS berichtete.
Ihnen sollen sich nach heftigen Kämpfen um die letzte IS-Enklave Dutzende IS-Kämpfer ergeben haben. In „Zeit-Online“ (4.3.2019) heißt es: „Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von 150 IS-Kämpfern, die die Region Baghus im Osten des Landes an diesem Montag verlassen hätten und gefangen genommen worden seien. In der vergangenen Woche waren nach Angaben der SDF bereits Tausende Zivilisten und aus IS-Gefangenschaft befreite Kämpfer aus Baghus in Sicherheit gebracht worden.“
In „Zeit-Online“ wird die verbliebene Zahl der IS-Kämpfer auf 1.500 geschätzt. In „Spiegel-Online“ (5.3.2019) wird wie folgt informiert: „Die SDF gehen davon aus, dass sich noch etwa 1000 bis 1500 IS-Kämpfer in dem Gebiet rund um Baghus aufhielten.“
Außerdem wird auf die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ Bezug genommen, die „berichtet“ habe, „dass insgesamt mehr als 1600 Menschen den Ort verlassen haben. Dabei handele es sich um Terroristen, deren Angehörige und weitere Zivilisten. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in London bezieht ihre Angaben von Aktivisten vor Ort. Für Medien sind sie kaum zu überprüfen, in der Vergangenheit haben sich die Beobachtungen aber meist als richtig erwiesen.“
In „Kleine Zeitung“ (4.3.2019) beruft man sich auf „SDF-Schätzungen“ und sprich von 1.500 Kämpfern in und um Baghouz. Ferner wird unter Bezugnahme auf „SDF-Sprecher Mustafa Bali am Montag“ mitgeteilt, dass „die Angreifer … nur langsam“ vorgingen… Zudem seien „die Kämpfe … ausgesetzt worden, um für die verbliebenen Zivilisten einen humanitären Korridor zu schaffen. Bereits in den vergangenen Wochen hatten nach kurdischen Angaben rund 9.000 Zivilisten Baghus verlassen.“ Zudem wird erwähnt, dass die von den VSA „angeführte internationale Koalition … den Angriff aus der Luft“ unterstützen würden.
Der Kampf gegen den IS in Syrien geht also weiter, werde aber, da scheinen sich alle Beobachter einig, nicht mehr lange dauern.