Anlegen in Dürnstein, der „Perle der Wachau“. Ein Stopp in diesem Weinbaustädtchen gilt als ein Muss während einer Donaukreuzfahrt. Diejenigen, die einmal durch die idyllischen Gassen, über Plätze und durch Innenhöfe geschlendert sind oder von der Terrasse vor dem markanten blau-weißen Barockturm der Stiftskirche den Ausblick genossen haben, wissen um diese optischen Leckerbissen.
Ein ganzer Tag Liegezeit in Wien. Natürlich ist das viel zu wenig für jemanden, der zum ersten Mal in die Donaumetropole kommt. Aber es ist zeitlich durchaus möglich, ein paar der Sehenswürdigkeiten wie Stephansdom, Hofburg, die Schlösser Belvedere oder Schönbrunn sowie das Hundertwasser-Haus und wenigstens einen der herrlichen Jugendstilbauten (z.B. die Sezession oder die Wagner-Pavillons am Karlsplatz) zu besichtigen.
Entdeckungstouren
So stehen neben den Stadtbesichtigungen von Wien, Budapest und Bratislava nicht nur das Kloster Melk, die Puszta und die Wiener Hofburg, sondern auch ein Renaissance – Konzert im großen Saal der Nationalgalerie in der (aufwändig restaurierten Altstadt) von Bratislava, ein Mozart – Konzert im Wiener Lichtensteinpalais und ein Orgelkonzert in der Dürnsteiner Barockkirche auf dem Ausflugsprogramm.
Die Landschaft – vor allem die wald- und weinbergreiche Wachau – bleibt ohnehin attraktiv. Selbst der Kapitän, seit 20 Jahren auf der Donau unterwegs, entdeckt immer wieder Neues: "Die Donau steckt voller Überraschungen".
Herbst, Winter oder kühler Vorfrühling auf der kalten statt blauen Donau – das muss nicht zu Schüttelfrost führen. Denn gerade in dieser Jahreszeit wird mit der "Swiss Tiara" eines der komfortabelsten und modernsten Schiffe der Scylla-Flotte auf dieser Strecke eingesetzt.
Wer sich eine der 40 geschmackvoll gestylten Oberdeck-Kabinen leistet, die zur Wasserseite voll verglast und mit einem französischen Balkon ausgestattet sind, fühlt sich auf diesem Schiff sauwohl. Selbst wenn es draußen grau und kühl ist. Auch Restaurants, Salons und Atrium erinnern an die gediegene Atmosphäre eines Hochsee-Luxus-Cruisers. Von popeligen Ausflugsdampfern mit Spitzendeckchen keine Spur.
Sternestrahlen
Bliebe das Essen. Kein unwichtiges Thema auf See – pardon: Fluss -, zumal in der kalten Jahreszeit. Am gastronomischen Himmel von Hotelmanager und Chefkoch strahlen fünf Sterne – zur Freude und Last der Passagiere.
Die hätten nämlich gerne einen größeren Fitnessraum, um die angefutterten Pfunde möglichst schnell wieder abzutrainieren.
Und noch ein Vorteil bietet eine Herbst-, Winter- oder Frühjahrsreise auf der Donau: Anders als im Sommer, wo Niedrig- oder Hochwasser schon so mancher Kreuzfahrt ein frühes Ende gesetzt hat, ist in dieser Zeit meist genug Wasser unterm Kiel.
Wenn das Bett mitschwimmt, die Kabine gemütlich warm und die Küche hervorragend ist, zugleich am Donaustrand Kunst, Kultur und Konzerte warten, dann kann ein Acht-Tage-Abstecher ins ehemalige k.u.k.-Reich der Habsburger eine angenehme Unterbrechung der kalten Jahreszeit sein.
Wegziel
Das finden offenbar immer mehr Deutsche. Und so ist der Klassiker der Flusskreuzfahrten Passau – Budapest – Wien – Passau fast immer gut gebucht, obwohl die Preise, je nach Kabine, durchaus gehoben sind.
Aber die Mischung aus komfortablem Hotelschiff und Ausflügen auf Kaiserin Sissis Spuren macht es. Zumal sich die Plantours-Routenexperten bemühen, die abgelatschten Touristenwege entlang des blauen Flusses zumindest ein bisschen zu variieren.
Ein Tipp noch: Wenn Sie 55 und älter sind, liegen Sie auf der "Swiss Tiara" altersmäßig genau richtig.
Eine erlebnisreiche Anti-Stress-Woche geht zu Ende. Gerade bei dieser Art des Reisens bewahrheitet sich der zutreffende Spruch: „Der Weg ist das Ziel.“ Kein Wunder, dass Flusskreuzfahrten immer beliebter werden. Gespräche an Bord mit „Ersttätern“ haben ergeben, dass sie mit Sicherheit auch zu „Wiederholungstätern“ werden.
Muster-Fahrplan Passau – Passau
Erleben Sie herrliche Landschaften, wie die liebliche Wachau oder die Weite der Puszta, Schlösser, Burgen, romantische Ortschaften, Menschen verschiedenster Herkunft und eine bunte Variation gelebter Kultur! So preisen die Prospekte.
Nirgendwo sonst, scheint es, liegen die Sehenswürdigkeiten so dicht beieinander, reihen sich die kulturellen Schätze wie Perlen an einer Schnur und das nicht nur in den bekannten Städten Wien, Bratislava und Budapest.
Passau ”” Einschiffung
Die Dreiflüsse-Stadt im äußersten Osten Bayerns ist Ausgangspunkt für die Reise auf der Donau. Am Nachmittag heißt es „Leinen los!“ zu einer abwechslungsreichen Reise durch sieben Länder.
Stift Melk/Österreich
Die über dem Ort thronende gewaltige Benediktinerabtei ist ein Juwel des Barock und ein touristisches Muss.
Dürnstein/Österreich
Die Wachau ist eine der berühmtesten Regionen Österreichs. Glanzlicht ist die Kuenringerstadt Dürnstein. Besonders sehenswert ist das Augustiner-Chorherrenstift.
Wien/Österreich
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Kaiserstadt Wien. Die schönsten Sehenswürdigkeiten der romantischen Barockstadt erwarten den Gast: Stephansdom und Staatsoper, Hotel Sacher und Kärntner Straße, Prater, Hofburg und das Denkmal für den Walzerkönig Johann Strauß. Ein weiterer Ausflug führt zum berühmten Schloss Schönbrunn mit seinen weitläufigen Parkanlagen. Da das Schiff erst um Mitternacht ablegt, hat man außerdem Gelegenheit zu einem geselligen Abend beim Heurigen oder dem Besuch eines klassischen Konzerts.
Esztergom/Ungarn
Wenn das Schiff morgens in Budapest zur Rückfahrt nach Passau ablegt, hat man die Möglichkeit, an einem Ausflug zum einzigartigen Donau-Knie und nach Esztergom teilzunehmen. Esztergom wartet mit den Überresten der ältesten königlichen Burg und mit der größten Kirche Ungarns, der weithin sichtbaren Basilika, auf. Auch wer an Bord bleibt, kommt von der „Seeseite“ in den Genuss, einen Blick auf die malerische Landschaft des Donauknies werfen zu können.
Budapest/Ungarn
Erleben Sie heute Morgen die unvergessliche Einfahrt nach Budapest. Vormittags haben Sie bei einer Stadtrundfahrt Gelegenheit, die bedeutendsten Attraktionen der Donaumetropole kennen zu lernen. Eindrucksvoll sind der Burgberg, die prachtvolle Matthiaskirche und die wunderschön anzusehende Fischerbastei. Nachmittags steht ein Ausflug in die Puszta mit Pferdekutschenfahrt auf dem Programm. Und abends rundet eine traditionelle Folkloreshow das Angebot ab.
Bratislava/Slowakei
Bratislava liegt zwischen ihren großen Schwestern Wien und Budapest direkt an der Donau. Die Spuren der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie sind in der idyllischen Altstadt noch immer unverkennbar.
Passau ”” Ausschiffung
Nach dem Frühstück endet in Passau die kleine Donau-Kreuzfahrt.
Infos:
Die Donau ist mit 2888 Kilometern Länge – nach der Wolga – der zweitlängste Strom Europas. Ihre Quellbäche Brigach und Breg entspringen im Schwarzwald und vereinigen sich zur Donau. Sie durchfließt acht weitere Länder: Österreich, die Slowakische Republik, Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien und die Ukraine und berührt vier Hauptstädte.
In einem dreifach verzweigten Delta strömt die Donau ins Schwarze Meer.
Schiff: MS „Swiss Tiara“, 2008 in Dienst gestellt, Flagge: Schweiz, Länge 110 m, Breite 11,40 m, Tiefgang 1,35 m, 2 Maschinen: 1800 PS, Besatzung: 31, 3 Decks, 62 Außenkabinen für max. 124 Gäste.
Veranstalter: plantours & Partner
Reisezeit: April – November
Literatur: Der ehemalige Bordlektor Hans Werner Merkle beschreibt in seinem 80-seitigen Flussreiseführer (erschienen im Eigenverlag, Vertrieb: Reederei Scylla Tours) den Strom vom Altmühltal bis Budapest.
Als Empfehlenswerte Reiselektüre: das Buch "Blaue Donau – Schwarzes Meer" von Weltumsegler Rollo Gebhard, erschienen im Delius-Klasing Verlag, Bielefeld.