Freiburg, Deutschland (Weltexpress). Fußball-Samstagnachmittag, 15:30 Uhr in Freiburg an der Dreisam. Die Bundesliga-Begegnung zwischen dem SC Freiburg und Werder Bremen steht an. Zwei sympathische Mannschaften, zwei sympathische Fanlager.
Bittencourt, der manchen als kleiner und giftiger Spieler mit Kämpfernatur gilt, führt die Bremer in Freiburg aufs Feld an der Dreisam im Spiel eins nach dem Abgang von Davy Claassen zu seinem alten Fußball-Unternehmen in Amsterdam.
Werder spielte mit einer Dreierkette, wobei Ludwig Augustinsson sie mitunter auf vier auffüllt. Das Tor hütet Jiri Pavlenka. Im Stadion: kaum Zuschauer, keine Schlachtenbummler, keine Fans.
Die Breisgauer kontrollieren mit Ball die Begegnung. Minutenlang kommt kein in Grün und Weiß spielender Bremer an den Ball. Der Abschluss gerät anschließend gefährlich. Eine famose Flanke auf Nils Petersen im Bremer Strafraum, doch dessen Kopfball fliegt knapp über die Latte (9). Petersen wechselte 2015 von der Weser an die Dreisam.
Nach einem Dutzend Minuten bekam Petersen schon drei Flanken in den Strafraum. Die dritte Ecke bringt das erste Tor. Das bahnte sich an. Die Freiburger kontrollieren das Spiel, den Ball und bemühen sich, Tore zu schießen. Das 1:0 erzielt Philipp Lienhart (15.).
Jonathan Schmid läuft in den Strafraum, bekommt das Runde und hält einfach drauf aufs Eckige. 2:0 für den SC Freiburg (19.)? Nein. Roland Sallai stand im Abseits. Eine 2:0-Führung nach 20 Minuten wäre voll in Ordnung gegangen. Die Werderaner können den Ball kaum halten. Nach zwei, drei Stationen, vor allem dann, wenn es nicht quer und nach hinten geht, sondern nach vorne, ist er wieder weg.
Leonardo Bittencourt dringt solo mit dem Ball in den Strafraum ein und wird gelegt. Strafstoß. Vom Elfmeterpunkt trifft Niklas Füllkrug zum 1:1-Ausgleich (25).
Gelb für den Freiburger Nicolas Höfler (26.). Fußballtrainer Christian Streich, der in Weil am Rhein geboren wurde und als Cheftrainer an der Dreisam arbeitet, ist mit der Entscheidung des Schiedsrichters offensichtlich und hörbar nicht einverstanden.
Erste Ecke für Werder nach über 30 Minuten. Füllkrug steigt am höchsten und köpft über das Tor (32.).
Fünf Minuten vor dem Pausentee drückt Bremen auf die Führung. Die Spieler wollen mehr. Nick Woltemade wurde im Freiburger Strafraum zwar gefoult, aber der Pfiff blieb aus. Nicht jeden Zweikampf muss man pfeifen.
Das Ballbesitzverhältnis sieht für Freiburg dennoch 65 Prozent, für Bremen 35 Prozent. Viel mehr als Versuche schneller Tempogegenstöße gelingt den Grün-Weißen nicht.
Josh Sargent und Woltemade mit eine Doppelchance im Strafraum der Gastgeber (40.).
Beim 2:1 steht Füllkrug einen guten Meter im Abseits (41.).
Augustinsson foult Sallei und sieht Gelb (43.). Werder-Cheftrainer Florian Kohfeldt sieht das anders.
Keine Frage: Mehr Ballbesitz und Ballkontrolle ist in diesem durchschnittlichen Punktspiel der 1. Liga beim Gastgeber zu sehen. Bei Werder sieht man die Defensive nicht immer nah genug am Mann und mitunter einen Schritt zu spät.
Aufgrund der Chancenverteilung geht das 1:1 in Ordnung. Beide Mannschaften hatten die Möglichkeiten zur Führung.
Die 2. Hälfte beginnen die Bremer mit Kevin Möhwald, der für Woltemade in die Partie geschickt wird.
Jean-Manuel Mbom bekommt den gelben Karton (51.), weil er Christian Günter am Trikot zog.
Mittlerweile scheint es schneller hin und her zu gehen. Kohfeldt ruft „Balkontroll“. Jean-Manuel Mbom ballert einmal von der rechten Strafraumkante ab (59.). Das Leder fliegt übers Tor. Es wird mehr Fußball gespielt, als getreten und gefoult.
Augustinsson mit einer guter Flanke auf Bittencourt, der am Fünfmeterraum den Ball köpft, auch übers Tor (61.). Das war die bis dato größte Gelegenheit in der 2. Halbzeit.
Müller lenkt einen Schussen von Möhwald über die Latte (65.). Ja, die Elf mit dem W auf dem Trikot kann und will gewinnen.
Kohfeldt holt Bittencourt vom Platz und schickt Milot Rashica aufs Grün (66.).
Doppelwechselt beim SCF. Woo-yeong Jeong für Sallai und Chang-hoon Kwon für Vincenzo Grifo (69.).
Auch Pavlenka kann einen Schuss von Schmid im eigenen Strafraum parieren (72.). Über der Dreisam liegt 20 Minuten vor Schluß eine Führung in der Freiburger Luft.
Davie Selke darf mitstürmen (77.). Er kommt für Fülkrug. Auch Ömer Toprak spielt mal wieder für Werder. Mbom muss weichen (77.).
An einem von Gebre Selassie getretenen Eckball fliegt Selke vorbei (82).
Sargent holt sich den Karton in Gelb (84.).
Möhwald wird von Christian Groß ersetzt (87.). Werder will den einen Punkt festhalten.
Baptiste Santamaría senst Sargent um (89.). Gelb.
Lucas Höler geht, Ermedin Demirović kommt (90.), um noch drei Minuten Nachspielzeit auf dem Spielfeld zu erleben.
Geht da noch was an der Dreisam?
Ja. Schmid schickt Selke zu Boden. Gelb (92.).
Abpfiff. Aus. 1:1. Punkteteilung.