Das es Goethe ist, dessen Gestalt er aufgreift, liegt nicht so sehr am Namen der Universität (sie legte sich diesen erst in späteren Jahren zu), sondern eher an der Wertschätzung des Künstlers für den „Olympier“, den er aber gerade nicht als abgehobene Lichtgestalt gesehen haben möchte, sondern als Menschen, der vor allem durch seine Offenheit und Vielseitigkeit überzeugt. Europäisch ausgerichtet, umfassend interessiert, weltoffen und neugierig – ein passendes Leitbild für die Studentinnen und Studenten und für die Universität selbst. Folgerichtig sind die Statuetten keine Denkmäler, sondern unter-lebensgroße Figuren, die ohne Ordnungsprinzip locker über die Wiese verteilt in die unterschiedlichsten Richtungen blicken. Damit sind sie Kontrastprogramm zu Hörls Installation vor der Hessischen Staatskanzlei im Jahre 2007, bei der er rote und weiße Hessenlöwen auch als Verkörperung von Verwaltungsstrukturen in eng gedrängter Formation aufmarschieren ließ.
Für Hörl ist es wichtig, dass seine Werke unmittelbar und mit vielen Menschen in Berührung kommen können. Daher sind sie Multiple und von überschaubarem Materialwert. Viele können sie sich leisten und selbst der bei solchen Präsentationen unvermeidliche Schwund ( auch Kunstliebhaber klauen) bleibt verschmerzbar. Wie bei den früheren Aktionen finanziert sich das Werk im Wesentlichen selbst, Zwar tragen die Universität und Biotest-AG als Sponsor das Ihre zur Eröffnungsfeierlichkeit bei und auch die Hessische Staatskanzlei wird mit den Figuren in ihren Landesvertretungen noch Werbung für den Universitätsstandort betreiben, doch der Verkauf der Figuren am Ende der Installation (500€ signiert, 350€ unsigniert) trägt die Hauptlast.
Die Installation steht bis zum 20. Juli 2014. Kontakt für Reservierungen von Goethe-Figuren über Cornelia Regner-Hörl E-Mail: shop@ottmarhoerl.de.