
Basel/Schweiz (Weltexpress) – Im Nachhinein erscheint es auf einmal folgerichtig, daß Melinda Nadj Abonji nach dem Deutschen Buchpreis auch den Schweizer Buchpreis erhalten hat. Im Vorhinein war das aber durchaus zweifelhaft. Denn gleich beide Preise zu erhalten, konstituiert einen gewaltigen Abstand vor den Mitbewerbern der, in Deutschland sechs, in der Schweiz fünf Nominierten. „Muß die denn alles kriegen?“ „Müssen denn die Schweizer genauso gewichten wie die Deutschen?“, „Ja ahmt die Schweizer Jury die Deutsche nur nach? Aber Melinda Nadj Abonji den Schweizer Preis nicht zu geben, weil sie schon den deutschen hat, das wäre ja eine regelrechte Bestrafung gewesen und nicht hinnehmbar, wenn aus inhaltlichen Gründen sie ihn eigentlich von der Schweizer Jury bekommen hätte, dann aber, weil die Deutschen im Kalender vorne liegen, nicht bekommen hätte. Also tatsächlich sowohl inhaltliche, wie strategische, wie taktische Fragen, die wild im deutschsprachigen Literaturraum umherwehten.








