Zum Frauenfußball gehören drei Dinge: gute Leistungen einer sympathischen Mannschaft, ein fanfreundliches Stadion mit erschwinglichen Eintrittspreisen und eine exzellent auftretende Fanszene, die ehrenamtlich dem Verein auch in schlechten Zeiten die Treue hält. Einer dieser großartigen lieben Fans ist Thomas aus München. Er ist und bleibt FC Bayern Fan. Aber in Potsdam will er jetzt jedes Jahr dabei sein.
Hier sein Stimmungsbild vom letzten Drei-Tage-Wochenende in der MBS-Arena:
„Am Wochenende des 24. bis 26 Januar 2014 lud der FC Bayern des Frauenfußballs – das Frauenteam von Turbine Potsdam – sieben Frauenmeisterteams aus Europa zum Internationalem Turbine Hallencup in die Potsdamer MBS-Arena ein. Viele der Gastvereine von Ihnen gewinnen regelmäßig den Titel in ihrem Land: Glasgow City Ladies, Neulengbach aus Niederösterreich kurz vor Wien, Sparta Prag, Young Boys Bern, Honka aus Finnland, MTK Hungaria Budapest und Vorjahressieger Bröndby Kopenhagen.
Gegen sie spielte Turbine bereits mehrmals bereits Champions League Spiele. War es beim DFB Hallenturnier echt optimal zugegangen, sorgten jetzt Turbine und dessen Fans lautstark für noch mehr Stimmung. Für Stimmung sorgten aber dann nicht nur die circa 90% Turbine-Heimfans, sondern auch die Showacts, von männlicher Balljonglage, über eine sehr gute Beatles Coverband, Görenpop (Tässa), ein Rap-Classic Electropop Duo, eine Drumperformance und die tolle Lasershow.
Nachdem also die Turbine-Spielerinnen wie Göransson, Hegerberg, Simic und Bremer die Gegner fast im Alleingang zaubernd abschossen, stellten sich einige ihrer Teamkolleginnen für Autogramme zur Verfügung. Lustig war es wie einige Spielerinnen sich fürs Foto wortwörtlich auf dem Arm nehmen ließen. Alex Singer, dass ist jene Amerikanerin, die mit Mirlach vor 18 Monaten beim denkwürdigen Spiel gegen den 1. FFC Frankfurt im "Karli" zusammen prallte und ins Krankenhaus musste, und Ingrid Wells, die beiden U.S. Girls machten das super sympathisch mit.
Maskottchen „Turbienchen“ stellte sich für Fotos ebenfalls zur Verfügung. Mir tapste sie während des Turniers auf die Schulter, drum bemüht Anschließend unbemerkt zu bleiben, was ihr aber augenzwinkernd nicht gelang. Abklatschen mit ihr ergab sich auch ganz natürlich. Prima. Sehr positive Stimmung im Rund. Am Freitag bereits hatte Spielerin Agano Nagasato Geburtstag, was ich aber erst Minuten später erfuhr. Vorher hatte mir Julia Simic, bis vor letzter Saison bei den Bayern Mädels, sie mir einfach so vorgestellt. Julia war nicht nur da gut drauf, sondern auch beim Warm-up. In dem Moment als sie das Hallenfeld betritt, hörte sie ihre eigene aufgenommene Turbine Werbung, in welcher sie Zuseher bittet ins "Karli" zu gehen. Ihre Reaktion dazu: mit einem schelmischen Grinsen hielt sie sich die Ohren zu, als ob sie sagen wollte,"Oh, nein, hilfe , meine Stimme!"
Ich fand die Szene so positiv das ich lachend von der Tribüne runter schrie zu ihr: "Julia, das war Klasse!". Am 23.Februar reisen die Turbine Fans, so erzählten sie mir, mit vierzig Anhänger nach München zu deren Punktspiel gegen meine Bayern Mädels. Uff, da kommen sie nicht nur als Sieger von Magdeburg, sondern auch jetzt an diesem Wochenende, denn mit einem bombensicheren 5-0 wurde Vorjahressieger Bröndy im Finale besiegt. Es gab „Granatentore“ aus der Distanz. Clever herausgespieltes, manchmal natürlich wieder mit Hilfe der Bande. Ein Spielzug mit Julia Simic und Ada Hegerberg endete als Tor, dabei hatte Simic bereits die perfekte Einschussmöglichkeit, Hegerberg schob dann fest ein. Ein schönes Bild die Zwei strahlend beim Jubeln – (Hegerberg: naja, dann mach ´s Ich ´s eben)
Turbine wäre nicht Turbine, wenn der Rekordmeister nicht auch einen Film in Auftrag gegeben hätte, auf den ich mich jetzt schon freue. Turbine ist einfach der internationale Frauenklub mit Geschichte. Er soll bis 2015 gedreht werden und etwa 2016 Bundesweit in die Kinos kommen. Diese Filmcrew und natürlich nicht nur die, hoffen jetzt das Turbine heuer so weit kommt, dass sie ins Endspiel 2015 der Champions League einziehen. Das wird nämlich dann in Berlin stattfinden und dies dann nach Möglichkeit gewinnen. Heuer hat man auch vielversprechende Möglichkeiten gut abzuschneiden. Man ist im Viertelfinale, muss sich mit dem italienischen Meister aus Sardinien, Torres, herumschlagen. Bernd Schröder würde es ganz besonders freuen wenn er dann 73jährig den Titel holen würde.
Stichwort Champions League: der österreichische Meister Neulengbach aus Niederösterreich spielte ja auch hier in Potsdam mit, sie wurden wie im letzten Jahr bei der Premiere Dritter. Sie müssen sich in selbigen Viertelfinale gegen den schwedischen Meister Tyresö Stockholm durchsetzen, viele Mannschaften rüsten jetzt noch auf. Tyresö, bei der die Brasilianerin Marta mit einem hochdotierten Vertrag seit zwei Jahren spielt, deckte sich nach Abgang wichtiger Spieler gleich mit vier weiteren Brasilianern ein. Neulengbach wollte dem nicht nachstehen und kaufte mit Hilfe des Sponsors auch tüchtig ein. Der Präsident machte mal eben 50.000 € locker und besorgte sich nebst einer Kroatin, auch noch schnell zwei Brasilianerinnen, sodass in den Spielen am 23.3 und 29.3. insgesamt sieben Brasilianerinnen auf dem Feld stehen könnten.
Ich frage mich, ist das erlaubt? In Potsdam gab ich mal gleich dem zuständigen Herrn 10 € für eine Karte für dieses Spiel in Neulengbach. Ich, in München wohnend, hab nur vier Stunden mit dem Railjet nach Neulengbach. Ach so und Stichwort München, unser großer FC Bayern hat unter seinen zahlreichen Fanclubs, ebenso Einen in Potsdam, also in der Stadt einer der Hauptkonkurrenten der Bayern Frauen. Einen Club, dessen Vorstand mitsamt Fan.Club Präsident Andreas Zigan die Turnierleitung stellte. Die Aufstellung der Preise, Ordnung halten war alles Angelegenheit von Bayern-Fan Zigan Bei der selbigen Preisverleihung wurde dann auch erwähnt, dass der Bayern Fanclub die Organisation inne hatte.
Die Turbinefans zeigte sich dann anschließend sehr erkenntlich gegenüber den Frauenteams gegen die man im Laufe der Jahre in Champions League sowie Europapokal gespielt hatte, indem sie einigen von ihnen einen Turbine Schal umhängten. Ein Geschenk, dass zum Beispiel die Ungarinnen von Budapest Hungaria MTK ihr Leben lang schätzen werden. Ganz besonders glücklich darüber war wieder Chettrainer Bernd Schröder, dass Sparta Prag auch dieses Mal wieder dabei war. In den siebziger Jahren veranstalteten die Prager ein Turnier für Frauenteams und Bernd Schröder bekam Erlaubnis als einziges Frauenfußballteam aus der damaligen DDR anzutreten. Das Programmheft hat er heute noch.
Das Team von Sparta Prag kamen später noch für viele Spiele nach Potsdam. 3000 bis 4000 Zuschauer kamen da jedes Mal. Mit allen Vereinen bestehen freundliche Kontakte. und schon gibt es Gerüchte, dass der Turbine Vorstand schon versuche Olympique Lyon oder Paris St. Germain einzuladen. Dank den vielen Sponsoren war es Turbine Potsdam möglich, allen Teams die Anreise, zum Teil auch per Flug kommend, und das Kongresshotel für deren Übernachtungen zu finanzieren. Ihr wollt wissen ob das Turnier fair war ? Ja , auf jeden Fall, es gab nur eine einzige, leider verdiente gelbe Karte für einen brutalen Bodycheck an die Bande. Ich werde nächstes Jahr wieder kommen, und meine beiden Bayern Frauenfans, Nico (21) und Jojo (17), die schon in Magdeburg viel Spaß hatten, werden es sicherlich auch wieder schaffen. Die Stimmung in der MBS-Halle hat gut getan! Turbine Potsdam kennt man. Wieder Ende Januar. Bin gespannt, wen Bernd Schröder dann einladen kann.“ Euer Thomas.