Colourful, wonderful Canada – Christina Julien startet beim Universitätssportverein Jena mit Doppelpack gegen FFV Leipzig – Susann Utes erweitert USV-Lazarett

Christina Julien im Testspiel gegen den Zweitligisten FFV Leipzig - zwei Tore im ersten Spiel

Der FFV Leipzig hatte keine Mühe, das Spiel offen zu gestalten. Auf beiden Seiten gab es genügend Chancen. Der Zweiligist aus Leipzig war phasenweise frecher. Trotzdem hielt die stark verjüngte Defensive des Bundesligafünften.

Blitzartige Führung von Leipzig

Jena rannte immer wieder in das geschickt gestellte Leipziger Abseits und erreichte erst kurz vor der Halbzeitpause durch einem 18 Meter Freistoß von Carolin Schiewe  (41.) ins lange Eck den Ausgleich, nachdem Leipzig schon anfangs recht blitzartig in Führung gegangen war. Bereits in der 4. Minute hatte die Ex-Jenaerin Safi Nyembo die Gäste mit 1:0 in Führung geschossen. Auch in der zweiten Halbzeit gelang den Gastgeberinnen vorerst nicht, die besten Chancen für eine deutliche Führung zu nutzen. Das Spiel von Jena war in der ersten Hälfte nicht aggressiv genug. Nach einer deutlichen Manöverkritik durch Cheftrainer Daniel Kraus bestimmte Jena in der zweiten Halbzeit das Spiel, griff eher Leipzig an, starkes Pressing hinderte die Rothosen aus Leipzig beim Spielaufbau.

Kurzer Schockmoment

Insgesamt gelang es Jena die Leipzigerinnen  in ihre eigene Hälfte einzuschnüren. In der 51. Minute war es dann soweit, dass die Franko-Kanadierin Julien endlich zum 2:1 einschiessen konnte. Eine Viertelstunde später erhöhte Julien  (66.) auf eine 3:1 Führung. Für einen kurzen Schockmoment sorgte Mitte der zweiten Hälfte ein Foul an Susann Utes, die verletzungsbedingt frühzeitig das Spielfeld verlassen musste. Jenas Abwehrreihe bestand nach dem Ausscheiden von Susann Utes nur noch aus Nachwuchsspielerinnen. Die jungen Kräfte fügten sich gut ein, wenngleich ihnen noch ein wenig Unsicherheit anzumerken war. Mit dem Anschlusstreffer zum 3:2 (84.) durch Leipzigs erfahrene Torjägerin Christina Nauesse sorgte der Zweitligist aus Leipzig kurz vor Abpfiff noch einmal für Spannung. Es blieb am Ende beim Sieg des FF Uni-SV Jena. Bei herrlichem Sonnenschein verpasste Jena einen deutlicheren Sieg, trotzdem stand der konterstarke FFV Leipzig kurz vor einem möglichen Ausgleich.

So spielten sie auf dem Ernst-Abbé-Sportfeld in Jena:

FF USV Jena: Michel (2. HZ Muhle), Utes (Fischer), Hearn, Seiler, Landeka, Hausicke, Heuschkel, Rößner, Arnold, Schiewe, Julien – Cheftrainer: Daniel Kraus

FFV Leipzig: Weinert, Gäbler, Pfretzschner, Herrmann, Wagner, Görner, Nyembo, Heller, Rudenko, Birne, Strang – Cheftrainer: Dr. Hendrik RudolphTore: 1:0 Nyembo (4.), 1:1 Schiewe (41.), 2:1 Julien (51.), 3:1 Julien (66.), 3:2 Nauesse (84.)

Sorge Nummer Eins

„Wir sind froh, dass wir uns im Offensivbereich verstärken konnten. Durch verletzungsbedingte Langzeitausfälle von Sabrina Schmutzler und Lara Keller ist eine Lücke entstanden, die wir jetzt mit Christina schließen konnten. Sie hat sich in den bisherigen Trainingseinheiten und im Testspiel als sehr agile Stürmerin mit Tordrang gezeigt", sagte Jenas Cheftrainer Daniel Kraus zur Verpflichtung der Kanadierin. Sorge Nummer Eins in Jena bleibt nach der Verletzung von Utes die Knappheit im Spielerinnen-Kader. Ob der neue Geschäftsführer Hirsch noch weitere neue Spielerinnen aus dem Hut zaubern wird, bleibt abzuwarten. Die Transferfrist ist seit Freitag abgelaufen. Da beißt die Maus kein Faden ab. Die Verpflichtung der erfahrenen Franko-Kanadierin war eine Meisterleistung.

Colourful Canada emblem reveal: 2015

Christina Julien spielte bis Ende Januar beim australischen Erstligisten Perth Glory als Stürmerin. Zuvor war sie unter anderem für Jitex BK in Schweden und für FC Rossiyanka in Russland aktiv. Für die kanadische Nationalmannschaft erzielte Julien bisher zehn Tore in 52 Länderspielen. Sie ist damit die 30. Frauenfußballerin, die mehr als 50 Einsätze für Kanada verbuchen konnte. Für einen sehenswerten Trailer der FIFA zur Frauen-WM 2015 in Kanada brillierte sie als spielfreudige Protagonistin. Die Stadt Edmonton in der Nähe der Rocky Mountains hat gerade ein großes Stadion gebaut, mal sehen ob der Olympiadritte Kanada dort ins Finale kommen wird. Christina Julien wird Botschafterin ihres Landes in Deutschland sein. Ob sie ihren Platz im Nationalteam verteidigen kann, wird auch davon abhängen wie viele Tore sie für die Saalestädterinnen schießen wird.

http://www.youtube.com/watch?v=5_6DdL65bvs

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