Berlin, Deutschland (Weltexpress). Nur wenige deutsche Journalisten verdienen den Ausdauerpreis mit Lorbeer und Schinkenkranz – Andreas Förster ist einer von ihnen.
Zahlreich sind seine Bücher zu brisanten Themen der deutschen Sicherheitslage, alte und neue Nazis sind vor ihm genauso wenig sicher wie Stasitypen und die lustigen Dilettanten des Verfassungsschutzes.
Obgleich in Sachen Ministerium für Staatssicherheit (MfS) inzwischen Gevatter Tod eine dicke Schneise geschlagen hat, gib es noch genug brisante Themen für Förster, der sich unerschrocken jeder Aufgabe stellt.
In seinem aktuellen Buch „Zielobjekt Rechts – Wie die Stasi die westdeutsche Neonaziszene unterwanderte“ befasst er sich mit dem geheimen Wirken des MfS in der Neonaziszene der BRD.
Er hat Monate in Archiven verbracht und allerhand zu Tage geholt, unter anderem neue Details zum wahrhaft wilden Leben des Nazischweinchens Udo Albrecht, der sich (gegen Bargeld) mit so ziemlich jeden Geheimdienst einließ und seit Anfang der 1980er Jahre verschollen ist. Dieses Kapitel ist besonders spannend, weil der Kollege auch (neben Palästinensern und dem BND) mit dem MfS anbandelte. Doch der schlaue Udo ist nur einer in einer langen Latte von Schweinepriestern, denen Förster unter den Talar schaut. Immer mittenmang die Genossen um Mielke und Wolf, denen die braune Suppe zwar ein Dorn im Auge und großes Zielobjekt war, trotzdem schreckten die Buben im Namen der SED (und ihrer Blockparteien CDU usw.) vor keinem schmutzigen Spaß zurück, wenn es der Sache des Sozialismus diente.
Kalter Krieg vom feinsten, holt euch die Schwarte, es lohnt!
Bibliographische Angaben
Andreas Förster, Zielobjekt Rechts – Wie die Stasi die westdeutsche Neonaziszene unterwanderte, 264 Seiten, Ausstattung: Broschur, Format: 12,5 x 20,5 cm, Ch. Links Verlag 2018, 1. Auflage, Berlin, Dezember 2018, ISBN: 3-86153-987-2, Preis: 18 EUR (D)