Die Oblaste Lugansk und Donezk sagten sich nach dem Februar-Umsturz in Kiew von der Ukraine los und die dort Mächtigen und Herrschenden ernannten sie zu Volksrepubliken. Mit guten Gründen: Die Rechten, Nationalisten und als Faschisten ausgemachten Herrscher in Kiew wollten nicht nur die russische Sprache aus der Ukraine verbannen, sie begannen im Rausch ihres Sieges nach dem Putsch mit Repressionen gegen die russischsprachige Bevölkerung, gegen die Mitglieder, Unterstützer und sich offen bekennenden Wähler der Partei der Regionen (PR), aber auch gegen die Kommunistische Partei der Ukraine (KPU). Deren Symbole, Gräber und Denkmäler, die an den Sieg gegen die deutschen Faschisten erinnerten, wurde geschändet, bespuckt und besprüht, dem Erdboden gleichgemacht. Die rechten Horden aus dem Westen drohten nicht nur, sie fingen an, auch im Süden und Osten der Ukraine zu marodieren. Oppositionelle, Politische, Gewerkschaftler wurden nicht nur eingeschüchtert, sie wurden verfolgt. Parteibüros der PR und KPU wurden gestürmen, zerstören, in Schutt und Asche gelegt.
Dann rückten Faschisten vor und Widerstand wuchs im Donbass. Die Oligarchen unter den Kapitalisten wurden vertrieben wie auch Vertreter der Faschisten aus dem Westen. Daraufhin rückten Truppenteile der ukrainischen Rest-Armee gegen die beiden Volksrepubliken Lugansk und Donezk vor, die sich unabhängig von der Ukraine erklärten. Warum auch nicht?!
Die Rest-Armee der Ukraine, unterstützt sowohl von faschistischen, nationalistischen Milizen als auch von den USA, der EU und der BRD, griffen die jungen Volksrepubliken im April 2014 an. Doch die Volksrepubliken wurden vor allem aus der Russischen Föderation unterstützt. Nicht nur Hilfstransporte mit Dutzenden Lastwagen und Tausenden Tonnen Hilfsgütern trafen im Donbass ein.
Von den USA wurde der Euro-Maidan im Winter 2013/14, der Februar-Umsturz 2014, der Putsch gegen den im Februar 2010 gewählten Präsidenten Wiktor Fedorowytsch Janukowytsch, der vor den Nationalisten und Faschisten flüchten musste, und der darauf folgende Krieg als Rache für die Schlappe in Syrien befeuert. Dieser „Regime-Change“ wurde als Revolution verkauft und ist doch nur ein Clanwechsel. Land und Leute werden seit dem von einem andere Clan ausgebeutet. Dieser Clanwechsel fand in unmittelbarer Nachbarschaft zur Russischen Föderation statt. Der „Regime-Change“ wurde nicht nur mit mehreren Milliarden US-Dollar angezettelte, auch die CIA und Söldner mischten mit. Mit Rat und Tat war die USA vor Ort, Geld und Waffen wurden geliefert. Die USA, die Russland nach der Auflösung des Warschauer Pakts und dem Rückzug der Roten Armee in die Grenzen der Russischen Föderation in den Zangengriff genommen haben, pokern hoch und spielen an der Grenze zu Russland mit dem Feuer.
Das Kiew Beweise gegen die Teilnahme russischer Staatsbürger am Krieg hat und zwar auf Seiten der Volksrepubliken, das mag sein. Heute verkündete der Nationale Sicherheitsrat in Kiew, dass „Terroristen ”¦ festgenommen ”¦ und getötet“ worden seinen, „darunter Bürger Russlands, die unter anderem am gestrigen Terroranschlag in Mariupol beteiligt waren“. Beweise für die Teilnahme von US-Amerikanern, Engländern, Franzosen, Deutschen und Österreichern am Krieg in und gegen Syrien gibt es auch. Mehr als mancher möchte. Nicht nur Hunderte, Tausende ziehen als Muselmanen, als Söldner in den Krieg nach Syrien (und Irak). So what? Söldner aus den USA kämpfen auch für Kiew.
Der ukrainische Präsident Pjotr Poroschenko, der auch Schokoladenfabrikant oder Schokoladenkönig, Kapitalist und Oligar ist, berichtete laut Nachrichtenagenturen bereits von einem „Artilleriebeobachter“, der „beim Beschuss von Mariupol das Feuer gegen Ziele gelenkt haben soll“ (Sputnik). Montag mehr, heisst es aus Kiew, wo die ersten von drei Mobilmachungen, die für dieses Jahr geplant wurden, sein einigen Tagen auf vollen Touren läuft.
Die US-Amerikaner haben mit Unterstützung ihrer Vasallen, vor allem mit Unterstützung aus London, Paris und Berlin eine Situation geschaffen, die aus ihrer Sicht aus dem Ruder läuft. Die militärisch bedeutende Krim sagte sich längst von Kiew los. Die überwältigende Mehrheit der Krim-Bewohner votierte bei hoher Wahlbeteiligung für eine Mitgliedschaft in der Russischen Föderation. Das an Bodenschätzen reiche Donbass ist in der Hand zweier Volksrepubliken, die zwar nach der Mehrheitsmeinung ihrer Bewohner nicht unbedingt Mitglieder der Russischen Föderation sein wollen, aber im Notfall, davon darf ausgegangen werden, wollen die Menschen lieber Ausweise ihrer russischen als einer ukrainischen Staatsbürgerschaft in Händen halten. Und sie sind nicht die einzigen.
Dass in Moskau und Washington, aber auch beim US-Amerikanischen Vasall in Kiew sowie in Lugansk und Donezk gelogen wird, das sich die Balken biegen, das wundert wenig, denn die Weisheit, dass die Wahrheit stirbt, bevor der Krieg beginnt, gilt auch in diesem Teil Europas.
Jens Stoltenberg als Lautsprecher der NATO, der nur Generalsekretär und nicht General ist, teilt unentwegt mit, dass die NATO-Militärs, die seit Bestehen von einem General der USA geführt werden, „seit Monaten ”¦ eine wesentliche Aufstockung russischer schwerer Ausrüstungen“. Wenn man hört, dass dieser Klassenclown laut davon spricht, dass Moskau „die militärische, politische und finanzielle Unterstützung der Separatisten“ einstellen und damit aufhören soll, „die Ukraine zu destabilisieren“, kann man nur lachen, denn andere forderten schon vor über einem Jahr die USA auf, die Destabilisierung der Ukraine zu unterlassen und die politische, geheimdienstliche und finanzielle Unterstützung“ der Nationalisten und Faschisten, Umstürzler und Putschisten einzustellen. Weder waren die Aufforderungen der einen Seite von Nutzen, wie wir wissen, noch sind es die Aufforderungen der anderen Seite.
Den Stellvertreterkrieg der USA hat Russland angenommen. Wer hätte das gedacht: Putin pokert mit!
Wenn die 19 Einschusslöcher in Mariupol, die von Mitarbeitern der OSZE untersucht wurden, darauf hindeuten, dass die Raketen „aus nordöstlich und östlich gelegenen Gebieten, etwa 400 Meter von Stellungen des ukrainischen Militärs entfernt“ von "Grad“- und „Uran“-Raketensystemen“ abgefeuert wurden, dann mögen das Soldaten der Streitkräfte „Neurusslands“ gewesens ein, die bei ihrem Beschuss 30 Zivilisten töteten und 100 verletzten. Doch die weisen das von sich. Das ist Krieg. Das passiert. Das passierte auch am 18. Januar, als eine Granate an einer Haltestelle in Donezk einschlug. 13 Menschen starben, viele wurden verletzt. Da wies Kiew alle Schuld von sich. Das ist Krieg. Das passiert. Die "Waffenruhe" vom 5. September 2014, die nie zu einem Waffenstillstand führte, stand nur auf dem Papier und war im Donezkbecken sporadisch.
Aktuell läuft eine Offensive im Donbass, aber nicht nur als Vorstoß am Asowschen Meer Richtung Westen, Richtung Krim. Allerdinge – glaubt man den Verlautbarungen aus den Volksrepubliken im Internet – sollen erste Kämpfer Mariupol erreicht haben und am Rand der Industrie- und Hafenstadt stehen. Der Präsident der Volksrepublik Donezk, Alexander Sachartschenko, erklärte dazu am heutigen Sonntag, dass die Rückeroberung von Mariupol nicht das Ziel der Offensive sei. Die Stadt fiel vergangenen Sommer in die Hände der Ukrainer. Heftige Kämpfe werden auch aus Debalzewo gemeldet, das an der Straße liegt, die von Donezk nach Lugansk führt. Dort droht die Einkesselung ukrainischer Kräfte. Auch in der Nähe von Lugansk sollen „neurussische“ Soldaten vorstoßen.