Unglücklich in der Liebe, schrieb Preseren viele Liebesgedichte, Sonette, Romanzen, Balladen und patriotische Lieder. „Wir feiern den Preseren-Tag als unseren nationalen Kulturtag und haben sein bedeutendstes politisches Lied „Zdravljica“ zu unserer Nationalhymne gemacht,“ erzählt Boris. Der Romantiker ist auf einem 2-Euro-Stück abgebildet.
Das Denkmal des großen Dichters ist das Herz der Stadt und hier treffen sich alle. Die Reisenden und die Studenten. Manche hoffen auf einen Flirt, beobachten die Mädchen, die mit gebleichten Haaren und Designerklamotten vorüberflanieren.
Boris läuft zur blau schimmernden Freiluftbar mitten auf dem Platz. Und kommt zurück mit einem Cappuccino-Eis, dem besten der Stadt, behauptet er. Boris liebt Ljubljana und die kleinstädtische Gemütlichkeit mit ihren knapp 300 000 Einwohnern.
Eine junge Stadt mit vielen Konstrasten und Überraschungen: vom luxuriösen Jugendstilhotel bis zur kuriosen Jugoslawien-Nostalgiekneipe, vom raffinierten Feinschmecker-Restaurant bis zum deftigen Brauhaus oder der coolen Bar, von der Barockkirche bis zum Rathaus im sozialistischen Stil.
Besonders sehenswert sind die Bauten von Jose Plecnik. Er ist eine Art slowenisches Architekturwunder, geliebt und geschmäht, verlacht und verehrt. Fest steht: Plecnik baute eigenwillig, schön und ein wenig kurios. Er machte Ljubljana zu einem Paradies für Fußgänger mit hübschen Promenaden, extravaganten Laternen in Säulenform, einladenden Bänken und großzügigen Parkanlagen.
Fast jeden Tag geht Boris mit seiner Frau über Plecniks Tromostovje, die 1932 vollendete "Dreierbrücke". Die hat nur eine schmale Autospur, aber rechts und links davon schwingt sich je ein schöner Fußweg über den Fluss, flankiert von prächtigen steinernen Brüstungen und eleganten Laternen. Auf dem Markt, unter der Säulenhalle, kaufen sie Obst, Gemüse und Kräuter. Feilschen mit Bauern um makellos feste Steinpilze und mit Fischern um den appetitlichsten Seewolf und die frischesten Schnecken und Krebse. Abends zieht es Beide an den Fluss Ljubljanica, wo die halbe Stadt bummelt und flaniert. Sie bestellen sich ein Fischgericht im Restaurant Zlata Ribica, schlürfen einen Tee im Café "Cajna Hisa", nehmen einen Drink im "Minimal".
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