Berlin, Deutschland (Weltexpress). Einen smart mit Elektro-Antrieb kennt man schon seit 2007. Jetzt hat Daimler die neueste Auflage des kleinen City-Coupés elektrifiziert. Und nicht nur das: Auch der Viersitzer Forfour (ab 22 600 Euro) und das zweisitzige Cabrio (ab 25 200 Euro), das im Sommer folgt, können nun elektrisch betrieben werden. Dieses Cabrio ist dann das erste offene Elektrofahrzeug weltweit.
Daimler hat mit dem elektrischen smart eine Menge an Erfahrung sammeln können – ist der Smart Fortwo Electric doch schon lange im Einsatz beim Carsharing von Car2go. Allein der Vorgänger des aktuellen Modells hat dabei rund 35 Millionen Kilometer zurückgelegt. Nun ist der neue smart in allen drei Karosserie-Versionen auch mit einem Elektroantrieb auf dem Markt. Jeweils im Heck ist der E-Motor aus den Regalen von Renault installiert – ein luftgekühltes Drehstromaggregat mit einer gegenüber dem Vorgänger leicht verbesserten Leistung von 60 kW/81 PS. Maximal kann ein Drehmoment von 160 Newtonmetern abgerufen werden.
Die Lithium-Ionen-Batterie sitzt anstelle des Tanks unter den Sitzen, hat eine Kapazität von unverändert 17,6 kWh und soll ihre Energie acht Jahre lang oder über eine Laufleistung von 100 000 Kilometern zu mindestens 70 Prozent halten können. Darauf gibt Daimler eine Garantie. Mit allen Elementen des E-Antriebs wiegt der Fortwo rund 160 Kilogramm mehr als mit einem Benzin- oder Dieselantrieb. Das ist eine Menge für solch ein kleines Fahrzeug und treibt den Verbrauch hoch.
Doch durch den tieferen Schwerpunkt wirkt sich diese Tatsache im Fahrbetrieb eher positiv aus: Auf ersten Probekilometern ist der elektrische smart unaufgeregter unterwegs und bietet mehr Fahrkomfort. Und das Handling ist spitzenmäßig: Der elektrische Smart Fortwo pfeift agil durch die Kurven und lässt sich dank eines Wendekreises von 6,95 Metern und der präzisen, leichtgängigen Lenkung auf kleinster Fläche drehen. Beim viersitzigen Forfour sind es immer noch erstaunlich kurze 8,65 Meter.
Mit einer vollständig aufgeladenen Batterie soll man theoretisch 160 Kilometer weit kommen. Im tatsächlichen Fahrbetrieb sollte man sich auf diesen Wert nicht verlassen, sondern etwa ein Drittel abziehen. Ein Kontrollinstrument auf dem Armaturenbrett gibt Auskunft über den jeweiligen Ladezustand der Batterie. Geladen werden kann sie an einer normalen Haushaltssteckdose. Um sie auf 80 Prozent ihres maximalen Ladezustandes zu bringen, dauert das allerdings rund sechs Stunden. An der Ladesäule braucht man für die 80 Prozent immerhin noch 3,5 Stunden. Akzeptabel wird die Zeit erst mit einem Schnelllader, der das Ganze in nur 45 Minuten schafft. Die 700 Euro extra dafür sind gut angelegt.
Als Höchstgeschwindigkeit sind 130 km/h angegeben, die sich durchaus auch erreichen lassen. Daran zweifelt wohl keiner, der einmal den Blitzstart des Fahrzeugs erlebt hat. Vom Start weg bringt ein Elektrofahrzeug bekanntlich sein maximales Drehmoment zum Einsatz. Dennoch: Für die Beschleunigungsfahrt aus dem Stand auf Tempo 100 benötigt der Kleine 11,5 Sekunden. Da das aber bekanntlich fast lautlos geschieht, ist eine hohe Aufmerksamkeit des Fahrers auf Fußgänger und Fahrradfahrer geboten. Deshalb sollte man sich vielleicht überlegen, einen Sound-Generator aus der Sonderausstattung zu erwerben. Diese ist übrigens in den USA serienmäßig an Bord der kleinen Schleicher.